«Es ist ein politisches Thema und es liegt mir sehr am Herzen, meine Meinung dazu zu sagen», so Milo Moiré zu BLICK. Auch ihr steckt der Schock nach der Silvesterschande von Köln immer noch in den Knochen. Und sie ärgert sich: «Hier wurde in manchen Medien berichtet, dass die Frauen angegriffen wurden, weil sie ‹falsch gekleidet waren›. Das geht nicht.»
Milos Performance soll ein Appell an alle sein: «Frauen darf keine Gewalt angetan werden, ganz egal was sie tragen.» Deswegen trägt sie vor dem Kölner nichts. Ausser einem Plakat mit der Aufschrift: «Respektiert uns! Wir sind kein Freiwild selbst wenn wir nackt sind.»
Die Künstlerin kritisiert aber auch ihre Wahlheimat: «In Deutschland ist es schwer über das Thema Ausländer neutral zu diskutieren. Sagt man etwas dagegen wird man gleich in eine Ecke gestellt, sagt man etwas dafür auch. Die Schweiz geht damit neutraler um.»
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Christian Hoffmann, Professor für Kommunikationsmanagement und politische Kommunikation in Leipzig und ehemaliger Professor an der Uni St. Gallen, teilt in einem Interview mit BLICK Milo Moirés Meinung: «Die Situation löst viele Ängste aus. Eine Allensbach-Studie zeigt zudem, dass viele Bürger unsicher sind, was man öffentlich dazu sagen darf. Sie denken, sie dürften Ihre Ängste nicht ausdrücken, weil dies politisch nicht korrekt wäre.»