Auf einen Blick
- Mann rast in Mannheim durch Innenstadt, zwei Tote und 14 Verletzte
- Ähnliche Vorfälle in Deutschland: München, Magdeburg, Berlin, Trier, Volkmarsen
- Schlimmster Anschlag: 2016 in Berlin mit 13 Todesopfern durch Terrorist
Am Montag rast ein Mann (40) in der deutschen Grossstadt Mannheim durch die Innenstadt. Am Paradeplatz in der Innenstadt fuhr er mehrere Passanten an- oder um.
Zwei Personen sind tot, 14 Personen wurden verletzt. Die Hintergründe der Amokfahrt sind noch unklar. «Bild» berichtet jedoch, dass der Todesraser in der Vergangenheit psychisch auffällig gewesen sei.
Es ist nicht das erste Mal, dass in Deutschland ein Mann mit einem Fahrzeug in eine Menschengruppe fährt. Allein mit Blick auf das vergangene halbe Jahr ist es der dritte grössere Vorfall dieser Art. Blick listet die schlimmsten Amokfahrten der vergangenen Jahre auf.
München (13. Februar 2025)
Mit einem weissen Mini rast Farhad N.* (24) am Vormittag in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi. Mindestens 39 Menschen werden verletzt, eine Mutter (†37) und ihr Kind (†2) erliegen ihren Verletzungen im Spital. Das Motiv des Afghanen wird von den Ermittlungsbehörden später als islamistisch motiviert eingestuft. Bei der Festnahme soll er «Allahu Akbar» gerufen haben.
Magdeburg (20. Dezember 2024)
An einem Freitagabend um 19.04 Uhr rast Taleb A.* mit einem Mietwagen plötzlich und ohne Vorwarnung mitten in die Menschenmassen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Taleb A., der 2006 aus Saudi-Arabien nach Deutschland kam, soll unter psychischen Problemen gelitten haben. Die deutschen Behörden sollen von den Saudis auf die potenzielle Gefährlichkeit des Mannes ins Bild gesetzt worden sein. Die Bilanz der Amokfahrt: Sechs Tote, fast 300 Verletzte.
Berlin (8. Juni 2022)
Ein Deutsch-Armenier rast am Berliner Breitscheidplatz mit dem Renault Clio seiner Schwester in eine Menschenmenge. Eine Person stirbt. Die Tote war Lehrerin (†50). Sie machte gerade mit einer Schülergruppe aus dem Bundesland Hessen einen Ausflug nach Berlin. Vierzehn Menschen werden zudem verletzt, sechs davon lebensgefährlich.
Der Täter war psychisch beeinträchtigt und der Polizei bereits wegen mehrere Delikte bekannt, allerdings nicht im Zusammenhang mit Extremismus. Später wurden bei ihm Anzeichen einer paranoiden Schizophrenie entdeckt. Das Berliner Landgericht ordnete deshalb im April 2023 seine dauerhafte Unterbringung in einer forensischen Psychiatrie an.
Trier (1. Dezember 2020)
Am 1. Dezember 2020 rast ein Mann (51) mit einem Geländewagen durch die Fussgängerzone in Trier. Sechs Menschen werden getötet, darunter ein neun Wochen altes Baby und dessen Vater. 23 Menschen werden zudem teils schwer verletzt.
Der Täter litt an paranoider Schizophrenie und war zum Tatzeitpunkt alkoholisiert. Bis an sein Lebensende wird der Amokfahrer in einer geschlossenen Psychiatrie bleiben.
Volkmarsen (24. Februar 2020)
Maurice P. (damals 29) lenkt einen Mercedes absichtlich in einen Karnevalsumzug. Mehr als 150 Menschen werden verletzt, darunter mindestens 26 Kinder. Der Täter fuhr mehr als 40 Meter durch die Menge, bevor er gestoppt wurde. P. wurde 2021 wegen versuchten Mordes in 88 Fällen und gefährlicher Körperverletzung zu lebenslanger Haft verurteilt.
Berlin (19. Dezember 2016)
Der Terrorist Anis Amri (†24) tötet am 19. Dezember 2016 mit einem Lastwagen auf dem Berliner Breitscheidplatz 13 Menschen. Anschliessend flüchtet er. Erst vier Tage später wird er bei einer Ausweiskontrolle in Italien von Polizisten erschossen. Amri hatte sich vor der Tat radikalisiert, erste entsprechende Meldungen erhielt die deutsche Polizei bereits 2015.
Der Anschlag macht weltweit Schlagzeilen. Im Anschluss an die Tat werden Weihnachtsmärkte in ganz Europa durch Sicherheitsbarrieren geschützt – bis heute. Seit 2016 findet jedes Jahr am 19. Dezember in Berlin ein Trauerakt für die Opfer des Terrors vom Breitscheidplatz statt.
* Namen bekannt