Sie sind enttäuscht über mangelnde Hilfe
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Nach Magdeburg-Tragödie:Sie sind enttäuscht über mangelnde Hilfe

Kleiner André (†9) starb bei Amokfahrt von Magdeburg – Eltern veröffentlichen Video
«Wir dürfen unser Kind nicht sehen»

Nach der Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt erheben die Eltern des getöteten André (†9) Vorwürfe gegen die Behörden. Bisher sei es ihnen verweigert worden, sich noch einmal von ihrem Sohn verabschieden zu können.
Publiziert: 01.01.2025 um 21:32 Uhr
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Aktualisiert: 02.01.2025 um 08:15 Uhr
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Die Eltern von André trauern um ihren Sohn.
Foto: Screenshot TikTok

Auf einen Blick

  • Eltern des getöteten André erheben schwere Vorwürfe gegen Behörden
  • Persönlicher Abschied von André bislang untersagt, Eltern beklagen mangelnde Unterstützung
  • Leiche seit 22. Dezember freigegeben, Familie wartet seit 11 Tagen
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Was als schöner Abend begann, endete in einer Tragödie: Der kleine André (†9) wurde bei der Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt von Todesfahrer Taleb A.* (50) erfasst. Das Kind starb an seinen schweren Verletzungen. André ist das jüngste Todesopfer von Magdeburg. Neben dem Neunjährigen kamen bei der Todesfahrt vier Frauen zwischen 45 und 75 Jahren ums Leben. 

Am Tag nach dem Anschlag veröffentlichte Andrés Mutter Desirée einen emotionalen Facebook-Post, in dem sie um ihren Buben trauert. Jetzt, 11 Tage nach der Attacke, äussern sich Andrés Eltern auf Tiktok erneut zu ihrem tragischen Verlust. In der Aufnahme erheben die Deutschen schwere Vorwürfe gegen die Behörden.

In dem Clip beklagen die Eltern, dass ihnen ein persönlicher Abschied von André bislang von den offiziellen Stellen untersagt wurde. «Der Staat und die Stadt Magdeburg lassen uns alle gerade tierisch im Stich», sagt Stiefvater Patrick. «Die machen uns gerade richtig das Leben schwer.» 

«Ich verstehe nicht, warum man eine Mutter so leiden lässt»

Mutter Desirée ergänzt: «Wir haben jetzt Tag elf und mit jedem Tag schwindet die Hoffnung, dass wir unser Kind nochmals sehen dürfen.» Nur durch das Drohen mit rechtlichen Konsequenzen gehe es ein wenig voran. «Jetzt soll es nochmals zwei Tage gehen. Keiner weiss, ob wir ihn überhaupt nochmals sehen dürfen – ob es zumutbar wäre», sagt die Mutter unter Tränen. «Ich verstehe nicht, warum man eine Mutter so leiden lässt.» 

Angesprochen auf die Vorwürfe sagt Oberstaatsanwalt Klaus Tewes (61) gegenüber «Bild», dass die Leiche des Neunjährigen vonseiten der Justiz bereits seit dem 22. Dezember zur Ansicht freigegeben sei. Das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt ergänzt auf Anfrage der Zeitung: «Wir bedauern es ausserordentlich, dass ein solcher Termin noch nicht zustande kommen konnte. Wir stehen mit der Familie in Kontakt und werden dies schnellstmöglich ermöglichen. Um ein beweissicherndes Strafverfahren durchführen zu können, sind bestimmte Standards der kriminaltechnischen Untersuchungen einzuhalten, die zu dieser Zeitspanne geführt haben. Wir standen und stehen auch weiterhin mit den Angehörigen in Kontakt.» 

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