«Spreche diese Woche noch mit Putin»
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Möglicher Waffenstillstand:«Spreche diese Woche noch mit Putin»

Geheimpapier aus dem Kreml enthüllt
Putin will mit maximalen Forderungen verhandeln

Ein für den Kreml erstelltes Dokument skizziert eine harte Verhandlungsposition Russlands zur Ukraine-Krise. Es lehnt Trumps Friedenspläne ab und fordert die Demontage der ukrainischen Regierung. Eine baldige Lösung des Konflikts wäre damit gefährdet.
Publiziert: 13.03.2025 um 09:41 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2025 um 13:59 Uhr
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Ein Bericht der «Washington Post» enthüllt, ein russisches Geheimpapier, das zu maximalen Forderungen in Ukraine-Verhandlungen tendiert.
Foto: IMAGO/SNA

Darum gehts

  • Russisches Strategiepapier empfiehlt harte Verhandlungsposition im Ukraine-Konflikt
  • Moskau fordert Anerkennung besetzter Gebiete und Demontage der ukrainischen Regierung
  • Dokument prognostiziert keine friedliche Lösung des Konflikts vor 2026
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Nach den jüngsten Verhandlungen zwischen den USA und der Ukraine über einen möglichen Waffenstillstand im russischen Krieg in der Ukraine wartet die Welt gespannt auf eine Reaktion aus dem Kreml. Wird Kremlchef Wladimir Putin (72) auf die Bedingungen der USA eingehen oder nicht? Laut einem Bericht der «Washington Post» wurde bereits im Februar ein Strategiepapier für den Kreml erstellt, das eine harte Verhandlungsposition im Ukraine-Konflikt empfiehlt.

Das Dokument, das von einem Moskauer Thinktank mit engen Verbindungen zum russischen Geheimdienst FSB verfasst wurde, lehnt jegliche schnelle Lösung des Konflikts ab. Es bezeichnet Präsident Donald Trumps (78) Pläne für ein Friedensabkommen innerhalb von 100 Tagen als «unmöglich zu realisieren» und prognostiziert, dass «eine friedliche Beilegung der Ukraine-Krise nicht vor 2026 möglich ist».

Wie die Nachrichtenagentur Reuters inzwischen bestätigte, hat Russland den USA die Forderungen zu einem möglichen Waffenstillstand vorgelegt.

Russland fordert «vollständige Demontage» der Ukraine

Das Papier skizziert weitreichende russische Forderungen: Die Anerkennung der russischen Souveränität über besetzte ukrainische Gebiete sowie die Schaffung von Pufferzonen an den Grenzen zu Russland. Auch eine «vollständige Demontage» der aktuellen ukrainischen Regierung wird gefordert.

Die «Washington Post» berichtet, dass das Dokument Vorschläge für eine Stärkung der russischen Verhandlungsposition enthält. Dazu gehören Bemühungen, Spannungen zwischen den USA und China sowie der EU zu schüren. Auch der Zugang zu russischen Bodenschätzen, einschliesslich in besetzten ukrainischen Gebieten, wird als Verhandlungsmasse ins Spiel gebracht.

Laut dem Bericht lehnt das Papier auch die Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine ab und bezeichnet politische Zugeständnisse Kiews wie einen Nato-Verzicht als unzureichend. Selbst eine teilweise Aufhebung westlicher Sanktionen wird als wenig attraktiv für Russland dargestellt.

Experten vermuten kein Interesse an schneller Lösung

Im Bericht der «Washington Post» wird gewarnt, dass Moskau trotz möglicher Verhandlungsbereitschaft weiterhin kein Interesse an einer schnellen Lösung des Konflikts habe. Thomas Graham, ehemaliger Russland-Experte im Nationalen Sicherheitsrat der USA, erklärte: «Sie sprechen konsequent über die Grundursachen, die, wie Sie wissen, die Innenpolitik der Ukraine betreffen, und noch wichtiger als das, die europäische Sicherheitsarchitektur, also die Rolle der Nato.»

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (57) bezeichnete die im Dokument enthaltenen Empfehlungen als «äusserst widersprüchlich» und erklärte, man arbeite «mit durchdachteren Optionen». Dennoch spiegelt das Papier nach Einschätzung von Beobachtern weitgehend den Konsens in Moskau wider.

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