Konstanz führt neue Steuer ein
Kaffee und Döner kosten beim Einkaufsbummel jetzt extra

Einkaufstouristen aufgepasst: In Konstanz gilt seit Neujahr eine Verpackungssteuer. Der Kaffeebecher oder die Essstäbchen kosten nun extra.
Publiziert: 06.01.2025 um 19:05 Uhr
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Aktualisiert: 08.01.2025 um 14:29 Uhr
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Konstanz führte Anfang Januar eine Verpackungssteuer ein. Hier die Innenstadt am 18. November 2023.
Foto: Siggi Bucher

Auf einen Blick

  • Neue Verpackungssteuer in Konstanz und halbierter Steuerfreibetrag für Einkaufstouristen
  • Anreiz für Mehrwegalternativen, um Müllberge zu reduzieren
  • Täglich bis zu drei Tonnen Abfall aus öffentlichen Mülleimern gesammelt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Christina BenzRedaktorin News

Seit dem 1. Januar 2025 müssen Schweizer Einkaufstouristen in Konstanz tiefer in die Tasche greifen – und das nicht beim Shopping selbst. Wer unterwegs Lust auf einen Kaffee oder einen Döner hat, zahlt drauf.

In der beliebten Einkaufsstadt trat per Jahreswechsel eine Verpackungssteuer in Kraft. Konkret: Für Getränkebecher, Pizzakartons oder Dönerboxen zahlt man 50 Cent, für Einwegbesteck wie Gabeln oder Stäbchen sind es 20 Cent.

Anreiz für Mehrwegalternativen

Grund für die Änderung sind laut der Stadt die hohen Müllmengen, die insbesondere in den Sommermonaten anfallen. Täglich sammeln die Technischen Betriebe bis zu drei Tonnen Abfall aus den öffentlichen Mülleimern, den Strassen oder dem Bodenseeufer – der Grossteil davon sind To-go-Verpackungen.

Mit der neuen Steuer sollen die Müllberge reduziert werden. Es soll aber auch einen Anreiz schaffen, auf Mehrwegalternativen umzusteigen. Die Idee stammt aus Tübingen im Bundesland Baden-Württemberg, wo eine ähnliche Steuer bereits im Jahr 2022 eingeführt wurde.

«Wir müssen die Steuer an unsere Kunden weitergeben»

Die Steuer stosst nicht nur auf Zustimmung. «Die Mautgebühren kriegst du mit jeder Lieferung drauf, Löhne sind gestiegen, Strom wird teurer – und jetzt das!», sagt Marc Orthman von der Paradies-Bäckerei in Konstanz zu der Zeitung «Südkurier». 

Eine Umstellung auf Mehrweggeschirr hält er für zu aufwendig. Es bleibe ihm nichts anderes übrig: «Wir müssen die Steuer an unsere Kunden weitergeben.» Doch die Verpackungssteuer ist nicht das einzige, was sich seit Anfang Jahr geändert hat.

Einfach öfter nach Deutschland zum Shoppen

Denn der Bundesrat zieht die Schrauben beim Einkaufstourismus an: Ab Januar hat der Bund den Steuerfreibetrag von 300 Franken auf 150 Franken pro Person halbiert. Daher müssen Reisende ihre Einkaufstaschen nun deutlich leichter füllen.

Ein Schritt, der von der Blick-Community stark kritisiert wurde. Da für viele die Preise in der Schweiz zu hoch sind, fahren sie jetzt öfter nach Deutschland, um ihren Einkauf dort zu tätigen. Problem gelöst, doch durch die neue Verpackungssteuer wird der Shopping-Trip nach Konstanz etwas teurerer – zumindest wenn man sich eine kurze Auszeit und einen Snack gönnt.

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