«Keinen Cent verschwenden»
Das hat E. Jean Carroll mit den Trump-Millionen vor

Wegen Verleumdung muss Donald Trump der Schriftstellerin E. Jean Carroll 83 Millionen Dollar zahlen. Sobald das Geld auf ihrem Konto ist, weiss sie schon genau, was sie damit machen möchte.
Publiziert: 29.01.2024 um 16:39 Uhr
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Hat Trump vor Gericht besiegt: E. Jean Carroll.
Foto: imago/UPI Photo

Der frühere US-Präsident Donald Trump (77) ist im Prozess wegen Verleumdung der Kolumnistin E. Jean Carroll (80) zu einer Zahlung von 83,3 Millionen Dollar verurteilt worden. Die Geschworenen in dem Zivilprozess in New York kamen am Freitag nach knapp dreistündigen Beratungen zu ihrer Entscheidung und gaben Carroll recht.

Die Amerikanerin hat im Gespräch mit der «New York Times» bereits verraten, was sie mit den Trump-Millionen anstellen wird: «Ich werde keinen einzigen Cent davon verschwenden», so die 80-Jährige.

Einen kleinen Luxus möchte sie sich, oder besser gesagt ihren Hunden, gönnen: «Ich werde jetzt in der Lage sein, hochwertiges Hundefutter zu kaufen», scherzte sie. Ansonsten wolle sie etwas Gutes damit machen. Konkret wird Carroll in dem Punkt aber nicht. 

«Grosser Sieg für jede Frau»

Trump bezeichnete das Urteil in seinem Onlinenetzwerk Truth Social als «absolut lächerlich». Der 77-jährige Favorit für die republikanische Präsidentschaftskandidatur kündigte an, er werde in Berufung gehen. Deshalb dürfte es noch eine Weile dauern, bis die Schriftstellerin die Millionen erhält.

Carroll feierte das Urteil als einen «grossen Sieg für jede Frau, die aufsteht, wenn sie niedergestossen wurde, und eine grosse Niederlage für jeden Tyrannen, der versucht hat, eine Frau am Boden zu halten».

Trump wurde unter anderem zu 7,3 Millionen Dollar Schadenersatz und zu 65 Millionen Dollar sogenanntem Strafschadenersatz verurteilt. Die Geschworenen urteilten, dass Trump böswillig gehandelt habe, weil er Carroll über Jahre hinweg immer wieder verunglimpft habe.

Hat Trump Carroll vergewaltigt?

In einem ersten Prozess war Trump im vergangenen Jahr wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung der Journalistin zu fünf Millionen Dollar Schadenersatz und Schmerzensgeld verurteilt worden. Carroll hatte Trump aber zweimal verklagt, weswegen es auch zwei Prozesse gab.

Die heute 80-Jährige wirft Trump vor, sie 1996 im New Yorker Luxuskaufhaus Bergdorf Goodman in einer Umkleidekabine vergewaltigt zu haben. Ihren Vorwurf machte die langjährige Kolumnistin des Magazins «Elle» erstmals 2019 öffentlich, als Trump Präsident war. Der Republikaner bezichtigte Carroll daraufhin der Lüge und erklärte, sie sei nicht sein «Typ». (AFP/obf)

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