Sich auf den Boden zu kleben, kostet die Autofahrer nicht nur Nerven, sondern den Aktivisten auch Geld. «Wir brauchen Geld!», betteln die Klima-Kleber am Donnerstag auf Twitter.
«Trotz tausender Kleinspenden jeden Monat leeren sich unsere Kassen», erklären die Klimaschützer. Allein im April gab die Gruppierung 171'500 Euro aus. Wofür genau die Gruppe zeigt sie mit Hilfe einer Grafik.
Fast zwei Drittel der Kosten verursacht die Miete von Vortragsräumen und Unterkünften. Die restlichen Ausgaben umfassen Materialkosten, Kosten für Verpflegung und Fahrtkosten. «Um die aufgekommene Kraft der letzten Wochen zu nutzen und bis September Banner, Fahrtkosten und Miete, Vorträge und Trainings bezahlen zu können, brauchen wir grob überschlagen noch 840'000 Euro», rechnen die Aktivisten vor.
Klima-Kleber vor dem Ende?
Bereits am Mittwoch hatten deutsche Medien berichtet, dass das Bündnis aus Geldmangel einen Einstellungsstopp verhängt hat. Die Bezahlung lief über den Verein «Wandelbündnis – Gesamtverband für den sozial-ökologischen Wandel e.V.». Das «Wandelbündnis» stellte Personen ein und zahlte ihnen ein Gehalt. Bis zu 1300 Euro konnten Vollzeitaktivisten so verdienen.
Zuletzt suchte die «Letzte Generation» unter anderem einen Knast-Koordinator. Er oder sie sollte in Gefängnissen ein Netzwerk mit Seelsorgern und Psychologen aufbauen. Des Weiteren wurden Fachkräfte im IT-Bereich, Callcenter-Mitarbeiter und Arbeitskräfte für Schulungen gesucht. Teilzeit und Homeoffice waren möglich. Mit der Rekrutierung ist nun vorerst Schluss – das geht aus einem internen Chat hervor. Bereits eingestellte Klima-Kleber sollen aber weiterhin ein Gehalt bekommen.
Sind die Klima-Kleber jetzt am Ende? Danach sieht es nicht aus. Der Grund für den finanziellen Engpass ist für die Bewegung durchaus positiv. «Der Widerstand wächst immer schneller. Und mehr Widerstand braucht auch mehr Geld», gaben die Klima-Chaoten an. (nad)