Während der drei laufenden Protestwochen schlägt die Wiener Polizei die Klimaaktivisten mit deren eigenen Waffen, indem sie sie zum Teil gar nicht befreit. Der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl (60) sagte gegenüber ORF, dass die Beamten die Aktivisten mitunter längere Zeit kleben liessen. Dies allerdings nur, wenn sich der Verkehr trotzdem fortbewegen könne.
«Die Polizei hat Verständnis für den Klimaschutz, keine Frage», sagte Pürstl. Im Fall der Klebeaktion müsse die Exekutive aber einschreiten, sobald sich umfangreiche Staus bildeten. Es sei das Recht eines Bürgers, «von Punkt A nach Punkt B zu kommen». Wenn man Klimaaktivisten einfach kleben liesse, sei die «Irritation dann meist recht gross».
Auch Autofahrer kommen dran
Die Wiener Polizei beziffert die Mehrkosten wegen der Klimakleber dieses Jahr auf bisher zwei Millionen Euro. Die Beamten seien geschult worden, um die Personen möglichst schonend zu entfernen. Heuer seien 231 Protestierende festgenommen worden, viele von ihnen mehrmals.
Aber auch Autofahrer werden zur Rechenschaft gezogen. Fünf Lenker wurden nach Attacken auf die Demonstrierenden bisher wegen versuchter Körperverletzung belangt. Pürstl bittet die Autofahrer, den Umgang mit den Aktivistinnen und Aktivisten der Polizei zu überlassen. (gf)