Asow-Regiment zerstört russische Panzer
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Himmlische Hilfe für die Ukraine
Das Wetter ist für Putins Panzer eine Katastrophe

Der Krieg in der Ukraine kommt in eine entscheidende Phase. Der russische Präsident Wladimir Putin bündelt die Kräfte im Osten des Landes und will die verbleibenden ukrainischen Kämpfer aus der Donbass-Region vertreiben. Doch das feuchte Wetter spielt Kiew in die Hände.
Publiziert: 20.04.2022 um 16:55 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2022 um 07:35 Uhr
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Ukrainische Soldaten inspizieren einen verlassenen russischen Panzer in der Nähe von Kiew.
Foto: keystone-sda.ch
Georg Nopper

Petrus spielt im Krieg eine wichtige Rolle. So kann zum Beispiel Regen den Vormarsch einer Armee empfindlich bremsen. Aufgeweichte Böden, vollgelaufene Schützengräben: für den russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) ein Albtraum.

Als angreifende Streitkraft ist Russland in der Ukraine strategisch ohnehin im Nachteil. Jetzt verschlechtert das Wetter die Erfolgschancen der russischen Armee zusätzlich. Putin zieht nach der gescheiterten Eroberung der Hauptstadt Kiew im Osten des Landes seine Kräfte zusammen. Dort sollen sie die ukrainische Armee einkesseln und die verbleibenden ukrainischen Kämpfer aus der Donbass-Region vertreiben.

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Regen auch in den kommenden Tagen

Militär-Experten gehen davon aus, dass Putin einen schnellen Erfolg braucht. Bis zum 9. Mai, so wird vermutet, muss ein Zwischensieg her. Dann findet der wichtigste russische Feiertag statt, an dem das Land den Sieg von 1945 über Nazideutschland inklusive grosser Militärparade in Moskau zelebriert.

Doch die Wetteraussichten sehen eher düster aus für Putin. Klaus Marquardt, Meteorologe beim Schweizer Wetterdienst Meteo News: «Die Ostukraine steht unter dem Einfluss eines Höhentiefs im Schwarzmeergebiet.» Bereits in letzter Zeit habe es daher immer wieder Niederschläge gegeben. «Es wird auch in den kommenden Tagen hin und wieder regnen», sagt Marquardt zu Blick. Gelegentlich könne es auch kräftigen Regen geben.

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Bereits Probleme bei Offensive auf Kiew

«Die Folge davon sind matschige Böden», sagt Marquardt. Auch die Temperaturen würden daran nichts ändern. Diese seien nämlich über dem Gefrierpunkt. «In den nächsten Tagen werden sie zudem noch leicht steigen.»

In welche Schwierigkeiten die russischen Panzer aufgrund der matschigen Böden geraten können, zeigte bereits die Offensive auf Kiew zu Beginn der Invasion. Laut dem Militärwissenschaftler Jack Watling vom britischen Royal United Services Institute (Rusi) seien die russischen Verbände dabei hauptsächlich auf zwei Strassen vorgerückt. Abseits davon hätten sie wegen sumpfiger Böden und dichter Wälder Probleme gehabt, mit schwerem Gerät voranzukommen.

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Erleichterte Gegenwehr möglich

Ähnlich beurteilt Michael Clarke vom Londoner King's College die aktuelle Lage. Bei einem Angriff über weites, offenes Gelände könnten die russischen Truppen Probleme bekommen, schweres Gerät wie Panzer und Artillerie rasch zu manövrieren, sagt er zu Sky News.

Oleksi Arestowitsch (46), Militär-Experte und Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenkski (44), erklärte unlängst in einem Interview mit dem russischen Journalisten Mark Feigin, die russischen Truppen könnten bei aufgeweichten Böden nur auf befestigten Wegen vorrücken. Dort würden sie auf eine «vorbereitete Verteidigung treffen». Das Tempo des Vormarschs könnte dadurch verlangsamt und die ukrainische Gegenwehr erleichtert werden.

Kein Hoch in Sicht

Im Russischen gibt es für diese Phase im Frühling, wo es viel regnet und unbefestigte Wege und Felder zu Schlamm-Landschaften werden, ein eigenes Wort: «Rasputiza». Auf Deutsch übersetzt bedeutet das ungefähr «Wegelosigkeit».

Bereits vor Beginn der russichen Invasion sorgte die Rasputiza laut Militärexperten für Verzögerung. Denn Anfang Februar war es bereits aussergewöhnlich warm. So äusserte sich auch US-Präsident Joe Biden (79) dahingehend, dass Putin vermutlich mit dem Krieg zugewartet habe, bis der Boden wieder gefroren und damit stabiler war.

Ob der Regen ausreicht, um Putins Panzer zu stoppen, wird sich zeigen. Laut Meteorologe Marquardt wird sich die Situation an der Wetterfront nächste Woche vermutlich etwas entspannen. «Ein Hoch ist derzeit nicht in Sicht, aber die Lage wird eventuell etwas stabiler.»

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