Das Ende des Krieges zwischen der Ukraine und Russland scheint noch in weiter Ferne. Mehrere Millionen Menschen mussten ihre Heimat verlassen, die Ukraine wehrt sich nach wie vor vehement gegen die russische Invasion, die Zerstörung des Landes schreitet voran.
Der Wiederaufbau des Landes wird bereits zum jetzigen Zeitpunkt Milliarden kosten. Das Center for Economic Policy Research (CEPR) schätzt die Kosten auf 200 bis 500 Milliarden Schweizer Franken. Die Schätzung basiert auf Daten über die aktuelle Zerstörung, dem Finanzschock und historischen Erfahrungswerten.
30 bis 50 Prozent Produktionskapazität verloren
500 Milliarden entsprechen mehr als dem Dreifachen des Bruttoinlandprodukts (BIP) der Ukraine von 2021 und dem Zehnfachen des gesamten Budgets für Auslandshilfen der EU, wie der «Economist» schreibt.
Laut dem CEPR hat die Wirtschaft 30 bis 50 Prozent ihrer Produktionskapazität verloren, davon betroffen ist hauptsächlich die Ostukraine. Neben zerstörten Fabriken und Anlagen sind Häfen, Strassen, Lagerhäuser, Stromleitungen oder Telekommunikationsnetze massiv beschädigt. Auch die soziale Infrastruktur, also Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser wurden in Mitleidenschaft gezogen.
Hohe Infrastrukturschäden
Auch die Kyiv School of Economics geht von Häuser- und Strassenschäden von jeweils 27 Milliarden Franken und Rekonstruktionskosten von Flughäfen, Eisenbahn und Häfen von rund 9 Milliarden Franken aus.
Wie viel weiter die Zerstörung fortschreiten wird, hängt vom weiteren Kriegsverlauf ab. Derzeit rechnet die Weltbank in der Ukraine mit einem 45 Prozent niedrigerem BIP als im Vorjahr. (lui)