Hat er Angst vor einer Beschlagnahmung?
Putin rettet seine 87-Millionen-Yacht aus Hamburg

Im Ukraine-Konflikt droht der Westen Russland mit scharfen Sanktionen. Nachdem bekannt wurde, dass Putins Luxusyacht in Hamburg liegt, hat das Schiff Deutschland umgehend verlassen.
Publiziert: 08.02.2022 um 18:08 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2022 um 18:31 Uhr
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Am Montagmorgen verliess Putins Yacht Graceful den Hamburger Hafen.
Foto: Hasenpusch

Wladimir Putins (69) Luxusyacht Graceful ist am Montag in aller Herrgottsfrühe aus dem Hamburger Hafen ausgelaufen. Dort lag sie seit September 2021 bei der Werft Blohm+Voss für eine Überholung und Reinigung. Auch hat sie zwei neue Balkone erhalten.

Am Sonntag hatten die «Kieler Nachrichten» enthüllt, dass die 87 Millionen Euro teure und 82 Meter lange Yacht des russischen Präsidenten im Hafen liege. Nur Stunden später verliess das Luxusschiff Richtung Nord-Ostsee-Kanal den Hafen. Die «Bild»-Zeitung schreibt: «Es war offenbar eine Flucht aus Angst vor Festsetzung!»

Wegen des Konflikts an der russisch-ukrainischen Grenze droht der Westen Russland mit Sanktionen. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (63) sagte: «Es wird einen sehr hohen Preis haben, wenn es dazu kommt, dass die Ukraine militärisch angegriffen wird.» Auch die britische Aussenministerin Liz Truss (46) droht Putin: «Diejenigen im und rings um den Kreml werden sich nirgends verstecken können.»

Möglich ist, dass bald noch mehr Schiffe Hamburg fluchtartig verlassen. Denn laut lokalen Medien sollen im Dock der Werft weitere Luxusyachten von russischen Unternehmern liegen.

Wegen Sanktionen uneins

Seit Monaten zieht Putin an der Grenze zur Ukraine Soldaten zusammen, inzwischen sollen es über 110’000 sein. Es droht eine Invasion, sollte sich die Ukraine der EU oder der Nato zuwenden.

Die Lage ist angespannt. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz traf Anfang Woche US-Präsident Joe Biden (79), um Einigkeit zu demonstrieren. Am Dienstag trifft er den französischen und den polnischen Präsidenten, Emmanuel Macron (44) und Andrzej Duda (49).

Allerdings herrscht nicht überall Einigkeit. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (44) hat ein Treffen mit der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock (41) offiziell «aus Termingründen» abgesagt und seinen Aussenminister vorgeschoben.

In Wahrheit soll er ihr einen Korb gegeben haben, weil er von Deutschland zu wenig Unterstützung erhält. So hat Deutschland «als deutliches Signal» 5000 Helme geliefert – für die Ukrainer ein Hohn. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko (50) bezeichnete die Aktion als «absoluten Witz».

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Was passiert mit der Superpipeline?

Auch die neue Pipeline Nord Stream 2, die Gas von Russland nach Europa fördert und somit die Ukraine als Gas-Transitland ausschalten soll, ist ein Zankapfel. Weder Scholz noch Baerbock haben bisher zugestimmt, als Sanktion die Pipeline stillzulegen.

Ganz anders Joe Biden. Für ihn bedeutet ein Einmarsch der Russen das Aus für das Projekt. Biden: «Dann wird es kein Nord Stream 2 mehr geben. Wir werden dem ein Ende setzen.» (gf)

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