Geplante Offensive
Ukrainischer Verteidigungsminister warnt vor zu hohen Erwartungen

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat vor zu hohen Erwartungen im In- und Ausland an die geplante Frühjahrsoffensive gewarnt.
Publiziert: 27.04.2023 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2023 um 16:24 Uhr
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow.
Foto: dpa

Mit der möglicherweise kurz bevorstehenden ukrainischen Frühjahrsoffensive sind in dem von Russland angegriffenen Land grosse Hoffnungen verbunden.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow (56) hat nun aber vor zu hohen Erwartungen gewarnt. «Sie sind definitiv überhöht, alle möchten den nächsten Sieg», sagte der 56-Jährige am Donnerstag in einem Interview der Nachrichtenagentur RBK-Ukrajina. Resnikow erinnerte daran, dass anfänglich nur gehofft wurde, dass das Land irgendwie überlebt. «Doch als die Streitkräfte der Ukraine Erfolge zeigten, begannen alle an den Sieg zu glauben», führte der Minister aus.

Zuversichtlich äusserte sich unterdessen Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64). Der Westen habe der Ukraine in den vergangenen Monaten 230 Panzer und mehr als 1550 gepanzerte Fahrzeuge für mehr als neun Panzerbrigaden geliefert. Sie bestehen jeweils aus mehreren Tausend ukrainischen Soldatinnen und Soldaten. «Damit wird die Ukraine in eine starke Position versetzt, besetztes Territorium zurückzuerobern», sagte Stoltenberg am Rande eines Treffens mit dem luxemburgischen Regierungschef Xavier Bettel (50) in Brüssel. Sein Sprecher ergänzte, insgesamt habe die Ukraine seit Kriegsbeginn «Hunderte Panzer» und «Tausende andere gepanzerte Fahrzeuge» erhalten.

Zugleich warnte Stoltenberg davor, die Fähigkeiten der russischen Streitkräfte zu unterschätzen. Sie versuchten, mangelnde Qualität durch Quantität auszugleichen. «Wir sehen, dass Russland weiter mehr Personal mobilisiert», sagte er. Bei den Kämpfen um die ukrainische Stadt Bachmut habe man zudem gesehen, dass Russland bereit sei, eine hohe Zahl an Toten und Verletzten in Kauf zu nehmen.

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Russland ist vor über 14 Monaten in die Ukraine einmarschiert. Den ukrainischen Truppen gelang es dabei, anfängliche russische Erfolge zu grösseren Teilen rückgängig zu machen. Moskau kontrolliert aber weiterhin einschliesslich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim fast 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets. (SDA)

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