Darum gehts
- Sicherheitsberater fügte versehentlich Journalisten zu geheimem Signal-Gruppenchat hinzu
- Trump erwog Entlassung, entschied sich aber dagegen aufgrund interner Untersuchungsergebnisse
- Nummer von Journalist falsch abgespeichert
Diese Panne sorgte für viel Aufregung, und das nicht nur in den USA. Der nationale Sicherheitsberater von Donald Trump (78), Mike Waltz (51), fügte versehentlich den Journalisten Jeffrey Goldberg (59) zu einem Signal-Gruppenchat über US-Angriffspläne im Jemen hinzu.
Das geschah aufgrund einer Reihe von Fehlern, die während des Wahlkampfs 2024 begannen und erst im letzten Monat entdeckt wurden. Wie «The Guardian» berichtet, erwog Trump kurzzeitig auch, Waltz zu entlassen. Dabei störte ihn weniger die Tatsache, dass militärische Operationen auf einem System wie Signal diskutiert wurden, sondern vielmehr, dass Waltz die Nummer von Jeffrey Goldberg, dem Chefredaktor des von Trump verhassten Magazins «The Atlantic», besass.
Falsche Nummer gespeichert
Eine interne Untersuchung ergab, dass Waltz' Telefon Goldbergs Nummer im Rahmen einer unwahrscheinlichen Ereigniskette gespeichert hatte. Alles begann, als Goldberg im Oktober vergangenen Jahres eine E-Mail an Trumps Wahlkampfteam schickte. Die E-Mail wurde an den damaligen Trump-Sprecher Brian Hughes weitergeleitet, der den Inhalt einschliesslich Goldbergs Telefonnummer an Waltz schickte.
Waltz' iPhone speicherte versehentlich Goldbergs Nummer unter Hughes' Kontakt. Als Waltz später versuchte, Hughes zum Signal-Chat hinzuzufügen, fügte er stattdessen Goldbergs Nummer hinzu. Der Chat mit dem Namen «Houthi PC small group» beinhaltete Diskussionen über geplante Angriffe gegen die Houthis. Trotz der Panne entschied sich Trump dagegen, Waltz zu entlassen.
Waltz will Goldberg gar nicht kennen
Er wollte nicht, dass die Medien die Genugtuung hätten, einen hochrangigen Kabinettsmitarbeiter zu Beginn seiner zweiten Amtszeit zu stürzen. Zudem wurde Trump durch die Ergebnisse der internen Untersuchung besänftigt. Der Vorfall löste eine «forensische Überprüfung» durch das IT-Büro des Weissen Hauses aus.
Waltz selbst behauptete zunächst, Goldberg nie getroffen oder mit ihm kommuniziert zu haben. Goldberg hingegen erklärte gegenüber «The Guardian»: «Ich werde mich nicht zu meiner Beziehung zu Mike Waltz äussern, ich sage nur, dass ich ihn kenne und mit ihm gesprochen habe.»