Es ist einem Swiss-Piloten zu verdanken, dass es am Flughafen JFK in New York nicht zu einer Katastrophe kam. Am 17. April erhielt der Swiss-Flug LX 17 mit Ziel Zürich um 16.15 Uhr (Ortszeit) Startfreigabe und fing an, auf der Piste 4L zu beschleunigen. Wie Daten des Online-Trackingservices Flightradar24.com zeigen, hatte das Flugzeug bereits eine Geschwindigkeit von 70 km/h erreicht. Die Sust schreibt gar von 92,6 km/h, wie der «Tagesanzeiger» am Freitag berichtet.
Gleichzeitig erhielten jedoch vier andere Maschinen die Erlaubnis, die Startbahn zu kreuzen. Es waren diese: American Airlines 2246, Delta 29, Republic 5752 und Delta 420. Es waren somit gleich fünf Flugzeuge, die in Gefahr gebracht wurden. Laut Sust betrug die kürzeste Distanz zwischen der Swiss-Maschine und dem am nächsten kreuzenden Flugzeug nur rund 1400 Meter.
Der Swiss-Pilot erkannte die Situation und reagierte geistesgegenwärtig. «Abbruch des Starts. Verkehr auf der Startbahn», war der Funkspruch der Cockpitcrew, wie viewfromthewings.com berichtet. Die Swiss bestätigt auf Anfrage den Startabbruch vom 17. April.
«Situationen werden regelmässig im Simulator geübt»
«Aufgrund des hohen Situationsbewusstseins und der schnellen Reaktion unserer Besatzung konnte eine potenziell gefährliche Situation zügig deeskaliert werden. Die Cockpitbesatzung hat sehr professionell reagiert. Genau um dies sicherzustellen, absolviert unser Cockpitpersonal regelmässig Simulator-Trainings, bei denen auch solche Situationen geübt werden», schreibt Swiss-Mediensprecherin Meike Fuhlrott.
Demnach hatte das Flugzeug erst eine Geschwindigkeit aufgebaut, «die knapp über unserer maximalen Rollgeschwindigkeit lag, als es wieder abbremste». Daher konnte der Flug ohne Weiteres wie geplant durchgeführt werden und wenige Minuten später von einem anderen Abschnitt derselben Piste starten.
Die amerikanische Verkehrsbehörde National Transportation Safety Board (NTSB) hat eine Untersuchung eröffnet. Der Vorfall wurde als schwer benannt. An Bord des Swiss-Jets waren 210 Passagiere und 12 Crewmitglieder, davon 2 im Cockpit.