Dem Kreml-Chef Wladimir Putin (70) fehlen Soldaten. Die Verluste sind hoch, und es fehlt an Nachschub. Um einen Anreiz zu schaffen, gibt es eine besondere Belohnung: einen Front-Bonus. Pro gewonnen Kilometer winken 50'000 Rubel, umgerechnet 590 Franken. Das berichtet das unabhängige Portal Meduza. Dörfer, Bezirke und auch Städte haben in den sozialen Medien Rekrutierungsaufrufe veröffentlicht.
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Umkämpfte Stadt Bachmut gilt als «Fleischwolf»
Wer einen Vertrag unterschreibt, um in der Ukraine zu kämpfen, hat Anspruch auf eine Antrittsprämie von 295’000 Rubel (etwa 3460 Franken) und ein Monatsgehalt von 200’000 Rubel (zirka 2370 Franken). Das ist vergleichbar mit dem Lohn eines russischen Arztes oder eines russischen Softwareentwickler.
Nach jüngsten norwegischen Schätzungen sind bei den Kämpfen 180'000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Andere westliche Schätzungen gehen von 150'000 Opfern aus. Im Vergleich dazu hat der Afghanistan-Krieg der Sowjetunion von 1979 bis 1989 rund 15'000 sowjetische Soldaten das Leben gekostet.
Besonders die umkämpfte ukrainische Stadt Bachmut gilt als «Fleischwolf», der zahllose Soldatenleben forderte. Auch fehlende Munition hat bereits zahlreiche Menschenleben gekostet. (tva)