Ärztin berichtet von der Front
So retten Krabben das Leben ukrainischer Soldaten

Eine britische Firma stellt spezielle Bandagen her. Sie enthalten einen Stoff aus Krabbenschalen, der in kürzester Zeit Blutungen stoppen kann. Jetzt kommen sie im Ukrainekrieg zum Einsatz.
Publiziert: 22.03.2023 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2023 um 08:01 Uhr
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Krabben retten zurzeit das Leben von ukrainischen Soldaten.
Foto: imago/blickwinkel

Der Westen unterstützt die Ukraine im Kampf gegen Russland. Aber nicht nur mit Waffen, sondern auch mit Ausrüstung. Besonders wichtig darunter: Verbände der britischen Firma Nonwovenn. «Die Bandagen haben schon viele Leben gerettet, ich meine Tausende», sagt die Ärztin Iryna Rybinkina zu BBC. Rybinkina hat ihren Job aufgegeben und ist ehrenamtlich für die Wohltätigkeitsorganisation Smart Medical Aid tätig, um ukrainische Mediziner an der Front auszubilden.

Laut Rybinkina hat Smart Medical Aid bislang mehr als 110'000 Krabben-Bandagen ins Kriegsgebiet geschickt. Sie gelangen in Erste-Hilfe-Kits ans ukrainische Militär.

Das Besondere an den Bandagen: Sie enthalten einen blutstillenden Stoff – hergestellt aus Krabbenschalen. Und zwar wird daraus der Stoff Chitosan extrahiert. Kommt Chitosan mit Blut in Berührung, quillt es zu einem Gel auf und bildet ein Gerinnsel. Laut den Herstellern kann der Verbandsstoff schwere Blutungen in nur einer Minute stoppen.

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Auch das US-Militär setzt auf die Bandagen

Auch Kollegen von Rybinkina seien begeistert von den Krabben-Bandagen. Man habe so schon viele Verwundete lebend aus der Schusslinie bringen können. Ansonsten wären sie wohl verblutet.

Der Vorsitzende der Hersteller-Firma Nonwovenn, David Lamb, zu BBC: «Unser Produkt ist Teil einer bemerkenswerten britischen Erfolgsgeschichte, die das Leben ukrainischer Soldaten und Zivilisten rettet, die in den schlimmsten Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg verwickelt sind.»

Auch das britische und das US-amerikanische Militär verwenden die beschichteten Bandagen. Ausserdem kamen sie im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine 2014 zum Einsatz, als die Russen die Krim annektierten. (tva)

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