«Die Nachbeben gefährden Helfer und Retter»
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Erdbebenforscher Stefan Wiemer:«Nachbeben gefährden Helfer und Retter»

Wieso trifft es immer die gleiche Region?
Deshalb ist die Türkei besonders gefährdet

Bei den Erdbeben in der Türkei und in Syrien kamen mindestens 1400 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Und es ist nicht das erste Mal. Blick erklärt, warum es in der Türkei immer wieder zu heftigen Beben kommt.
Publiziert: 06.02.2023 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 10.02.2023 um 15:15 Uhr
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Katastrophaler Anblick: Das sind die Folgen der Erdbeben in der Türkei und in Syrien, im Bild zerstörte Gebäude und Autos in der türkischen Stadt Adana.
Foto: keystone-sda.ch

Die Katastrophe erschüttert die ganze Welt. Bei den Erdbeben in der Türkei und in Syrien kamen mindestens 5000 Menschen ums Leben, Tausende weitere wurden verletzt. Immer wieder wird denn die Türkei von schweren Beben heimgesucht. Aber warum?

Stefan Wiemer, Direktor des Schweizerischen Erdbebendienstes, sagt zu Blick: «Bei der betreffenden Region handelt es sich um eine Kollisionszone, wo verschiedene plattentektonische Zonen aufeinandertreffen.» Die Erde sei allgemein ein dynamischer Planet, «die Erdplatten bewegen sich».

Mehrere Erdplatten stossen zusammen

In der betreffenden Region würden die arabische Platte, die anatolische Platte und die afrikanische Platte «zusammenstossen oder aneinander vorbeigleiten und sich dabei immer wieder verhaken». «Diese Bewegungen von 10, 20 Millimetern, aufgespart über Jahrhunderte, führen dann zu solch katastrophalen Beben.»

Jene heiklen Zonen, die tektonisch aktiven Plattengrenzen, nennen die Wissenschaftler auch nordanatolische Verwerfung und ostanatolische Verwerfung. Erstere verläuft von Ost nach West, wenige Kilometer südlich der 15-Millionen-Metropole Istanbul. Zweitere erstreckt sich vom Südwesten des Landes nach Nordosten.

Etwa sei die Stadt Aleppo im angrenzenden Syrien wieder und wieder durch starke Beben zerstört worden, sagt Experte Wiemer mit Blick auf die letzten 1000 Jahre. Der Direktor des Schweizerischen Erdbebendienstes geht davon aus, dass es teilweise starke Nachbeben geben wird. «Es ist nicht auszuschliessen, dass nochmals ein Beben kommen kann, das Schaden anrichtet.»

Genaue Vorhersage nicht möglich

Durch die jahrzehntelange Beobachtung der Erdbeben und die Erforschung der Erdstruktur sind die Plattengrenzen und die tektonischen Verwerfungen bekannt.

Seismologe Gernot Hartmann von der Bundesanstalt für Geowissenschaften in Hannover sagt zur deutschen «Bild», das ermögliche es, Angaben von Wahrscheinlichkeiten zum Auftreten von Erdbeben in bestimmten Regionen und Zeiträumen zu machen. Aber: «Eine tag- oder monatsgenaue Vorhersage, wann ein zerstörerisches Erdbeben an einem bestimmten Ort auftritt, ist nicht möglich.» (tva)

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