Biden schafft mit Evakuierung logistische Meisterleistung
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USA evakuiert 28'000 Menschen:Biden schafft mit Evakuierung logistische Meisterleistung

Eine Verlängerung soll «Konsequenzen» haben
Taliban stellen Ultimatum für Evakuierungen

Die radikalislamischen Taliban haben den Druck auf die USA erhöht, ihre Evakuierungsflüge vom Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul am 31. August zu beenden.
Publiziert: 23.08.2021 um 15:54 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2021 um 16:15 Uhr
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Ausländische Truppen am Kabuler Flughafen
Foto: WAKIL KOHSAR

Ein Taliban-Sprecher drohte am Montag mit «Konsequenzen», sollte US-Präsident Joe Biden sich für eine Verlängerung des Einsatzes entscheiden. Unterdessen blieb die Lage am Flughafen hochgefährlich. Bei einem Feuergefecht unter Beteiligung von Bundeswehrsoldaten wurde eine afghanische Sicherheitskraft getötet, drei weitere wurden verletzt.

Das Datum 31. August sei «eine rote Linie», sagte Taliban-Sprecher Suhail Schaheen dem britischen Fernsehsender Sky News. «Wenn die Vereinigten Staaten oder Grossbritannien mehr Zeit verlangen, um die Evakuierungen fortzusetzen, ist die Antwort nein», bekräftigte er.

Wie realistisch ist eine Evakuierung bis Ende August?

Die EU und Grossbritannien halten eine Rettung aller Schutzbedürftigen aus Afghanistan bis Ende August angesichts der chaotischen Zustände am Flughafen für unrealistisch. Sie räumen allerdings auch ein, dass europäische Streitkräfte den Flughafen nicht ohne US-Unterstützung halten können.

Der britische Premierminister Boris Johnson will beim virtuellen Krisengipfel der Gruppe der sieben wichtigen Industriestaaten (G7) am Dienstag nochmal persönlich mit Biden über eine Verlängerung des Einsatzes sprechen. Biden hatte am Sonntag eine Verlängerung nicht ausgeschlossen. Er habe die «Hoffnung», den Einsatz am Flughafen nicht verlängern zu müssen, sagte er. Sollten die Verbündeten aber darum bitten, «werden wir schauen, was wir tun können».

Regierungsbildung und Kabinett werden erst nach Abzug bekannt gegeben

Die Taliban werden nach Angaben zweier ihrer Vertreter die Zusammensetzung ihrer Regierung erst verkünden, wenn alle US-Truppen das Land verlassen haben. «Es wurde beschlossen, dass die Regierungsbildung und das Kabinett nicht bekannt gegeben werden, solange sich noch ein US-Soldat in Afghanistan aufhält», sagte ein Taliban-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP. Ein zweiter Insider bestätigte die Information.

Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums wurden von der deutschen Bundeswehr seit Beginn der Luftbrücke knapp 3000 Menschen aus Kabul in Sicherheit gebracht.

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Deutsche Bundeswehr an Feuergefecht in Kabul beteiligt

Unterdessen drängten sich vor den Toren des Kabuler Flughafens weiterhin tausende verzweifelte Menschen, die auf einen Platz in einem Evakuierungsflieger hoffen. Am Nordtor kam es am Montagmorgen laut der Bundeswehr zu einem Feuergefecht mit unbekannten Angreifern.

An dem Gefecht waren Bundeswehr-Angaben zufolge neben afghanischen Sicherheitskräften auch US- und deutsche Soldaten beteiligt. Alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr seien unverletzt. Bei dem Toten und den Verletzten handele es sich um Angehörige der afghanischen Armee.

Soldaten begleiten deutsche Familie zum Flughafen

Die Absicherung des Flughafens ist laut einem Sprechers des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in zwei Ringe aufgeteilt: Einige noch existierende Einheiten der afghanischen Armee sichern den äusseren Ring - der innere Ring wird von internationalen Truppen gesichert, darunter der Bundeswehr.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte Berichte, wonach Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) eine deutsche Familie aus Kabul zum Flughafen brachten. Eine 19-jährige Münchnerin, ihr kleiner Bruder und ihre Mutter hatten laut «Bild» mehrfach versucht, selbst zum Flughafen zu gelangen, wurden aber von bewaffneten Taliban-Kämpfern gestoppt. Nach der Eskorte zum Flughafen sei die Familie am Sonntag ausgeflogen worden.

Bei dem Einsatz nutzte das KSK allerdings nicht die seit Samstag einsatzbereiten Helikopter - sondern die Soldaten gingen zu Fuss. Die Existenz der beiden Maschinen und ihr Operationsziel seien über soziale Medien stark verbreitet worden und den Taliban somit längst bekannt, hiess es laut «Focus Online» im Einsatzführungskommando der Bundeswehr. Dies stelle eine zu hohe Gefährdung der Soldaten dar.

(AFP)

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