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Ukraine fordert mehr Waffen - Moskau gibt sich siegesgewiss

Nach drei Monaten Krieg gegen Russland verlangt die Ukraine vom Westen dringend mehr Militärhilfen. Präsident Wolodymyr Selenskyj stellte seine Landsleute angesichts schwerer russischer Angriffe im Osten auf harte Wochen ein.
Publiziert: 24.05.2022 um 16:57 Uhr
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Aktualisiert: 25.05.2022 um 11:43 Uhr
Um die Stellung im umkämpften Donbass in den kommenden Wochen zu halten, fordert Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, weitere Waffen. Foto: Ukraine Presidency/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa
Foto: Ukraine Presidency

Aussenminister Dmytro Kuleba schrieb am Dienstag auf Twitter: «Die russische Offensive im Donbass ist eine erbarmungslose Schlacht, die grösste auf europäischem Boden seit dem Zweiten Weltkrieg. Russland zeigte sich trotz bisheriger Rückschläge siegesgewiss. Unterdessen warf Polen Deutschland einen Wortbruch bei Waffenlieferungen vor.

«Die kommenden Wochen des Krieges werden schwierig sein», sagte Selenskyj in einer neuen Videoansprache. «Dennoch haben wir keine Alternative als zu kämpfen. Kämpfen und gewinnen.» Erneut fordert er vom Westen mehr Waffen. Aussenminister Kuleba meinte: «Es ist zu früh, um zum Schluss zu kommen, dass die Ukraine bereits über alle Waffen verfügt, die sie benötigt.» Sein Land brauche insbesondere Mehrfachraketenwerfer und Langstreckenartillerie. Selenskyj forderte moderne Raketenabwehrwaffen und Kampfflugzeuge.

Krieg in der Ukraine

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Moskau: «Militäroperation fortsetzen, bis alle Aufgaben erfüllt sind»

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu gab sich zuversichtlich. «Trotz der umfangreichen westlichen Hilfe für das Kiewer Regime und des Sanktionsdrucks auf Russland werden wir die spezielle Militäroperation fortsetzen, bis alle Aufgaben erfüllt sind», sagte er der Agentur Interfax zufolge. Russland hatte am 24. Februar mit dem Angriff auf das Nachbarland begonnen. Der Krieg wird dort nur «spezielle Militäroperation» genannt.

Gefechte im Osten der Ukraine dauern an

Russlands Armee hat sich inzwischen vor allem auf Angriffe im Osten des Nachbarlandes konzentriert. Nach dem Fall der Hafenstadt Mariupol vor einigen Tagen fürchtet die Ukraine dort nun verstärkt russische Offensiven. Russlands Truppen streben im Donbass die vollständige Eroberung des Gebiets Luhansk an.

«Der Feind hört nicht auf anzugreifen», teilte der ukrainische Generalstab mit. Insbesondere werde versucht, die strategisch wichtigen Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk einzukreisen. Zugleich hätten Russlands Streitkräfte bei Sjewjerodonezk besonders hohe Verluste. Russlands Militär berichtete vom Abschuss eines ukrainischen Kampfflugzeugs bei Kramatorsk. Die Angaben liessen sich zunächst nicht überprüfen.

Zoff um Waffenlieferungen: Polen wirft Deutschland Wortbruch vor

Polens Präsident Andrzej Duda hielt der deutschen Rgierung vor, ein Versprechen zur Lieferung von Panzern an sein Land nicht erfüllt zu haben. Der Staatschef des Nato-Partners sprach im TV-Sender Welt von einer Zusage aus Berlin, Panzer zu liefern, mit denen von Polen an die Ukraine abgegebene Panzer ersetzt werden sollten. «Sie haben dieses Versprechen nicht erfüllt. Und offen gesagt: Wir sind sehr enttäuscht darüber.» Von deutscher Seite gab es dazu zunächst keinen Kommentar.

Polen habe der Ukraine «eine grosse Anzahl an Panzern» zur Verfügung gestellt, sagte Duda weiter. «Indem wir das getan haben, haben wir unser eigenes militärisches Potenzial geschwächt (...).» Darum habe Polen auch auf Unterstützung aus Deutschland gehofft. Ein grosser Teil des polnischen Panzerarsenals bestehe aus deutschen Panzern vom Typ Leopard. Polen unterstützt sein Nachbarland Ukraine gegen den russischen Angriff mit Panzern des sowjetischen Typs T-72.

(SDA)

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