Schneemassen, eine Person in einer gelben Rettungsdecke gehüllt und zwei Retter, die um ihr Überleben kämpfen: Dieses Bild postete der Bergsuch- und Rettungsdienst des Kosovos (ShKShMK) am Montag auf Facebook. Dazu heisst es, dass zwei Schweizer Touristen am späteren Sonntagabend in der albanischen Gemeinde Çaje in der Region Kukës nahe der kosovarischen Grenze von einer Lawine erfasst worden sind.
Auf Anfrage von Blick sagt ShKShMK-Sprecher Kushtrim Susuri, dass es sich bei den Betroffenen um ein Schweizer Paar handelt. «Die beiden sind danach mit dem KFOR-Helikopter ins Trauma-Spital nach Tirana geflogen worden. Sie litten wohl unter Unterkühlung, Frakturen können nicht ausgeschlossen werden.» Der Zustand der Betroffenen sei aber stabil.
Aktion dauerte 15 Stunden
Gemäss dem ShKShMK gestaltete sich die Bergungsaktion sehr schwierig und dauerte am Montag noch bis spät in den Nachmittag hinein: «Ein Team von ShKShMK befindet sich in einer komplizierten und risikoreichen Such- und Rettungsaktion in der Nähe des Dorfes Çajë in der Gegend von Kukës, Albanien.» Grund für die Lawine soll der starke Schneefall gewesen sein, der die letzten Tage angedauert habe.
Weiter heisst es: «Das Risiko und das ungeeignete Gebiet haben die Aktion erschwert.» Wie Susuri Blick weiter mitteilt, dauerte die Rettungsaktion 15 Stunden an. Neben dem ShKShMK standen weitere Hilfskräfte im Einsatz, so etwa auch der albanische Bergrettungsdienst.
Verletzung von Gliedmassen
Der albanische Innenminister Taulant Balla hat die beiden Touristen im Trauma-Spital in Tirana besucht. Auf Facebook schreibt er: «Wie im Haus und im Glauben der Albaner. Die Rettung zweier Schweizer Touristen verlief erfolgreich.» Damit spielt der Politiker darauf an, dass man sich auf die Albaner verlassen und ihnen vertrauen könne.
Durch die Lawine habe ein Betroffener Verletzungen an den unteren Gliedmassen davongetragen, so Balla. «Dank gilt der Polizei des Staates, der Polizei des Kosovo, dem Bergsteigerverband des Kosovos, dem Verteidigungsministerium und dem KFOR. Ohne deren Engagement wäre diese Rettungsaktion nicht möglich gewesen.»