Eine zweifache Mutter aus Leicester in Grossbritannien musste eine medizinische Odyssee über sich ergehen lassen, nachdem sie über zehn Jahre lang mit einer falschen Diagnose gelebt hatte.
Wie die «Daily Mail» berichtet, muss Megan Grieves (36) jetzt mit einer kreisrunden Wunde von der Grösse eines Cricketballs in ihrem Bein, die an einen Krater erinnert, leben. Dies, nachdem Ärzte ihre Krebserkrankung als «schuppige Haut» abgetan hatten.
«Sehr schorfig, manchmal blutete es»
Bereits im Alter von 15 Jahren entdeckte Grieves einen kleinen Leberfleck an ihrem linken Bein. «Dieser war von Zeit zu Zeit sehr schorfig und fing manchmal an zu bluten», erinnert sie sich zurück. Ihre Grossmutter empfiehl ihr dringend, diesen untersuchen zu lassen. Doch ihr Hausarzt diagnostizierte lediglich trockene Haut und verschrieb ihr Feuchtigkeitscremes. Die Tragweite dieser Fehldiagnose und die daraus resultierenden gesundheitlichen Komplikationen, die Grieves zu ertragen hatte, zeigen die Wichtigkeit einer zweiten Meinung.
Über 13 Jahre hinweg wuchs das Muttermal auf die Grösse eines 10-Pence-Stücks an. Dennoch behaupteten Ärzte weiter, es handle sich lediglich um einen «Psoriasis»-Schub, also Schuppenflechte. So bekam sie immer wieder nur Salben zur Behandlung. Erst als die damals mittlerweile verheiratete 28-Jährige 2016 von einem anderen Allgemeinarzt untersucht wurde, erfolgte die Überweisung an einen Dermatologen.
Die späte Diagnose: Grieves hat ein Melanom, eine der tödlichsten Formen von Hautkrebs. «Sie fragten mich, ob ich alleine gekommen sei. Da wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Es hatte massive Auswirkungen auf unser Leben und die Heilung war äusserst langwierig.» Die Fehldiagnosen und die Jahre des Wartens haben wertvolle Zeit im Kampf gegen den Krebs gekostet. Es brauchte zwei Operationen, um den Fleck mit allem dazugehörigen Gewebe zu entfernen sowie eine Hauttransplantation.
Schwellungen im ganzen Körper
Melanome wachsen oft schnell und können sich rasch durch die Haut und in die darunter liegenden Blutgefässe fressen. Sobald die Krebszellen in die Blutbahn gelangen, kann sich die Krankheit im ganzen Körper ausbreiten. Nach der zweiten Operation im Jahr 2017 wurde bei ihr nach eigenen Angaben zudem ein Lymphödem diagnostiziert, eine chronische Erkrankung, die Schwellungen im Körpergewebe verursacht. «Ich kann nicht einmal mit meinen Kindern in einen Freizeitpark gehen, weil mein Bein anschwillt, wenn ich lange in einer Schlange stehe. Das Lymphödem wird mich für den Rest meines Lebens begleiten», so Grieves.
Jetzt appelliert sie an andere, sich nicht zu schnell mit den Antworten ihrer Ärzte zufriedenzugeben, bei Zweifeln nachzufragen und fügt an: «Meine Grossmutter hat nicht locker gelassen und mich immer wieder zur Untersuchung gedrängt. Ohne sie würde ich nicht mehr leben.»