Am Samstag wollten sie nur noch nach Hause – Blick berichtete. Jetzt fürchten sie um ihr Leben. Ein Berner Pärchen sitzt im Bombenhagel von Tel Aviv fest. Gestern hofften sie noch auf einen baldigen Flug aus der urplötzlich von Hamas bombardierten Stadt. «Mittlerweile habe ich Todesangst», sagte die Schweizerin Sandra Diaz Perreira (31) am frühen Sonntag zu Blick.
«Gestern Abend war mein grösster Albtraum», so die verzweifelte Bernerin aus der israelischen Metropole, wo sie bis gestern perfekte Ferien verbrachten. Dann aus heiterem Himmel die Hamas-Attacken – und am Samstagabend Todesangst: «Wir mussten mehrmals um unser Leben rennen und in Bunkern Zuflucht finden», so Diaz Perreira. Eine Rakete habe ein paar Strassen vom Hotel entfernt eingeschlagen. Sie und ihr Partner Marc Hügli (41) wollten nur noch raus. Doch: «Wie alle anderen können auch wir nicht nach Hause fliegen!»
Die meisten Airlines haben Israel-Flüge unterbrochen. Aufgrund von Sicherheitsbedenken stellte Swiss den Flugverkehr nach Tel Aviv ab Samstagabend bis und mit Montag vorerst ein. Perreira und Hügli hätten sich um Tickets bemüht. Doch «alles ist annulliert oder ausverkauft», so die Bernerin.
60 Sekunden bis zum Einschlag der Raketen
Am Samstag sei die Lage noch vergleichsweise harmloser gewesen. «Alles ist viel schlimmer geworden», so die junge Schweizerin in der Nacht. «So laute Knalle habe ich in meinem Leben noch nie gehört!»
Sie seien um Leben und Tod gerannt, auf der Suche nach Schutz. «Vom Aufheulen der Sirenen bis zum Einschlag einer Rakete hatten wir 60 Sekunden Zeit.»
Das Hotel können sie nicht mehr verlassen. Obwohl die israelischen Streitkräfte erste Vergeltungsschläge gegen die Hamas durchführen: Tel Aviv wird von den Islamisten weiter bombardiert. Den Islamisten gelingen Treffer in der Innenstadt des Handels- und Wirtschaftszentrums des Landes.