Putin greift in Rede den Westen an
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Russland feiert in Moskau:Putin greift in Rede den Westen an

Analyse zum «Tag des Sieges»
Putin hat nichts mehr zu feiern

Die sonst so gigantische Militärshow in Moskau wurde für Wladimir Putin zur Blamage. Seine Rede bewies, dass ihm das Feiern vergangen ist. Eine Analyse von Auslandredaktor Guido Felder.
Publiziert: 09.05.2023 um 12:47 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2023 um 13:36 Uhr
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Putins Rede dauerte dieses Jahr nur sieben Minuten.
Foto: AFP
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Guido FelderAusland-Redaktor

Bei Wladimir Putin (70) ist die Luft draussen. Nur gerade sieben Minuten sprach der russische Präsident am Dienstagmorgen an der Parade zum «Tag des Sieges» über Nazi-Deutschland. Dabei drosch er einmal mehr auf den Westen ein, der andern Ländern seine Haltung aufzwingen wolle. «Gegen unser Vaterland wurde ein echter Krieg entfesselt», fügte er mit Blick auf die Kämpfe in der Ukraine hinzu, die er selber am 24. Februar 2022 angeordnet hatte.

Kein Wort von weiteren Offensiven, kein Wort von weiterer Mobilmachung: Die schweren Verluste an der Front, der steigende Hass der Soldaten-Eltern und die Blamage über die Drohnen, die den Kreml erreichen konnten, haben Putin verstummen lassen.

Mit geschrumpfter Kulisse und ohne Flugshow

Aus Angst vor Anschlägen war die Parade zuerst abgesagt worden. Nun fand sie doch statt – allerdings vor geschrumpfter Kulisse und ohne Flugshow, die während der laufenden Feier kurzfristig und ohne Begründung annulliert wurde. Auch Kampfpanzer fehlten, mit Ausnahme des historischen T-34.

Nach offiziellen Angaben waren auf dem Roten Platz 8000 Soldaten aufmarschiert, darunter offenbar auch Männer, die in den vergangenen Monaten in der Ukraine kämpften. Im vergangenen Jahr – wenige Wochen nach Kriegsbeginn – zählte man rund 11’000 Soldaten. Schon damals sprach man von einer Rumpftruppe.

Auch die Tribüne war dünn besetzt. Schauten in früheren Jahren der Parade Staats- und Regierungschefs aus aller Welt zu, erschienen diesmal nur hohe Ehrengäste aus den Ex-Sowjetrepubliken Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgistan, Usbekistan, Armenien und natürlich Belarus, wo Putins Kriegsverbündeter Alexander Lukaschenko (68) herrscht. Eine Vertretung aus China, das den Krieg in den vergangenen Tagen erstmals öffentlich verurteilt hat, war nicht zu sehen.

Putins kraftlose Rede auf seiner wichtigsten Propagandabühne bewies, dass er weltweit nicht nur Freunde, sondern auch Einfluss verloren und selbst am «Tag des Sieges» nichts mehr zu feiern hat.

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