Meterhohe Rauchsäule über Kiew
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Angriffswelle auf die Ukraine:Meterhohe Rauchsäule über Kiew

81 Raketen auf Ukraine
So brutal war Putins Luftangriff noch nie

Das russische Regime bezeichnet den bislang heftigsten Raketenangriff auf die Ukraine als «Racheakt». Zum ersten Mal seit langem kamen Überschallraketen zum Einsatz. Europäische Länder reagierten heftig – unter anderem mit dem Versprechen, Kampfjets zu liefern.
Publiziert: 09.03.2023 um 20:37 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2023 um 13:55 Uhr
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81 Raketen feuerten die Russen in der Nacht auf Donnerstag auf die Ukraine ab.
Foto: keystone-sda.ch
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Samuel SchumacherAusland-Reporter

So brutal wie in der Nacht auf Donnerstag waren die Russen bislang noch nie: 81 Raketen und acht Kampfdrohnen feuerte das Moskauer Regime auf die Ukraine ab. In Kiew und Charkiw wurde kurzzeitig der Strom abgeschaltet. Brandgefährlich: Das grösste Atomkraftwerk Europas in der südostukrainischen Stadt Saporischschja kann seine Brennelemente nur noch dank Dieselgeneratoren kühlen.

Präsident Wolodimir Selenski (45) sprach von einer «heftigen Nacht». Das russische Regime seinerseits bezeichnet den Angriff als «Racheakt» für den vermeintlichen Überfall ukrainischer Truppen auf die russische Region Brjansk vor einigen Tagen. Was Moskau verschweigt: Dieser Überfall wurde nicht von Ukrainern verübt, sondern von rechtsextremen Anti-Putin-Truppen.

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Wie unterscheidet sich der Terrorangriff von früheren Attacken?

Keiner war bislang heftiger. Unter anderem feuerten die Russen sechs Kinzhal-Überschallraketen ab, gegen die die ukrainischen Luftverteidigungssysteme machtlos sind. Gleichzeitig gelang es den Ukrainern, mit dem aus Deutschland gelieferten Luftabwehr-System «Iris-T» knapp die Hälfte der Raketen abzufangen. Seit längerem zum ersten Mal trafen die Geschosse auch wieder Ziele in der Gegend rund um die westukrainische Stadt Lemberg. Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben.

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Wie steht es um die heftig umkämpfte Stadt Bachmut?

Timofey Mylovanov, Ex-Wirtschaftsminister der Ukraine, sieht einen direkten Zusammenhang zwischen dem jüngsten Raketenangriff und der vertrackten Situation im Donbass. «Ich glaube nicht, dass das der Start einer neuen Offensive ist. Das ist ein Zeichen der russischen Verzweiflung, weil sie Bachmut nicht einnehmen können», schreibt Myolvanov auf Twitter. Bachmut bleibt der aktivste Ort entlang der 1300 Kilometer langen Front. Jewgeni Prigoschin (61), Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, sagt, seine Truppen hätten am Mittwoch den gesamten Osten der Stadt erobert. Oleksander Syrskyi (57), Chef der ukrainischen Bodentruppen, machte am Donnerstag erneut klar, dass die Ukraine die Stadt nicht aufgeben und weiterkämpfen werde.

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Was passiert aktuell sonst noch im Ukraine-Krieg?

Die Frontverläufe bewegen sich kaum. Dennoch sterben weiterhin jeden Tag hunderte Soldaten auf beiden Seiten. Laut dem amerikanischen «Center for Strategic and International Studies» kamen bislang rund 70'000 russische Soldaten ums Leben. Laut ukrainischen Angaben fielen zudem rund 13'000 ukrainische Kämpfer (Stand Ende Dezember). Dazu kommen mehr als 8000 zivile Opfer, unter ihnen fast 500 Kinder. Das deutsche Verteidigungsministerium etwa geht davon aus, dass Russland im April eine neue Grossoffensive lancieren will.

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Wann beginnen die Friedensverhandlungen?

Voraussichtlich noch lange nicht. US-Geheimdienste rechnen damit, dass sich Kreml-Chef Wladimir Putin (70) auf einen langen Krieg einstellt. Der litauische Geheimdienst warnt, dass Russland seine Angriffe noch mindestens zwei Jahre lang aufrechterhalten könne. Gleichzeitig liefert der Westen weiter Waffen an die Ukraine. Deutschland und Polen haben angekündigt, noch im März 28 Leopard-2-Kampfpanzer zu schicken. Die Slowakei und Polen wollen zudem mindestens zehn MiG-29-Kampfjets zur Verfügung stellen. Das teilte der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad (41) auf Facebook mit.

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