Wie die Küstenwache weiter mitteilte, waren 123 Männer, 29 Frauen und 38 Kinder an Bord. Sie seien alle wohlauf und in einem verlassenen Hotel vorläufig untergebracht worden.
Zuvor hatte der Staatsrundfunk berichtet, das auf Grund gelaufene Schiff sei ein Frachter.
Die Flüchtlinge waren nach Informationen aus Kreisen der Küstenwache von der türkischen Ägäisküste gestartet. Sie seien auf dem Weg nach Italien gewesen, um nicht in Griechenland bleiben zu müssen. Wegen stürmischer Winde, die stellenweise die Stärke 9 erreicht hätten, sei das Schiff dann vor der Insel Kea auf Grund gelaufen, hiess es. Nach dem Zwischenfall hätten zwei oder drei Schlepper mit einem Schlauchboot das Boot verlassen.
Migranten werden festgehalten
Griechenland hat das Asylverfahren für Geflüchtete, die seit dem 1. März aus der Türkei kommen, ausgesetzt. Dies gilt zunächst für einen Monat. Alle seit dem 1. März angekommenen Flüchtlinge und Migranten werden in geschlossenen Lagern festgehalten, um sie später auszuweisen.
Athen hatte diese Massnahme getroffen nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Ende Februar die Grenze seines Landes zur EU für Flüchtlinge und Migranten für offen erklärt hatte. Tausende Menschen hatten sich daraufhin auf den Weg in Richtung Griechenland gemacht.
Hilfsorganisationen kritisieren Athen
Die griechischen Sicherheitskräfte hatten bislang - auch unter Einsatz von Tränengas und Blendgranaten - die meisten Menschen daran gehindert, in nach Griechenland und somit in die EU zu kommen. Dies kritisieren Hilfsorganisationen.
Das Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hatte erklärt, es gebe keine rechtliche Grundlage für Griechenland, die Annahme von Asylverfahren auszusetzen. Zudem verwies die Uno-Organisation auf den «Grundsatz der Nichtzurückweisung», wonach «niemand in Staaten zurückgeführt werden darf, in denen sein Leben oder seine Freiheit in Gefahr sind».
Beamte der europäischen Grenzagentur Frontex unterstützen die griechischen Sicherheitskräfte.
(SDA)