Jede Transaktion in einer Kryptowährung braucht einen Eintrag in einer Blockchain. Rund um den Globus sind rund fünf Millionen Server und Computer ständig dabei, neue Blöcke zu berechnen und so die Transaktionen zu bestätigen. Das braucht Strom. Der hohe Energieverbrauch ist denn auch seit Anbeginn einer der grössten Kritikpunkte an den Kryptowährungen.
Allein die Berechnung von Bitcoin-Transaktionen verschlingt pro Jahr, je nach Schätzung, zwischen 108 und 130 Terawattstunden (TWh) Strom. Zum Vergleich: Der gesamte Schweizer Stromverbrauch lag 2021 bei 58,1 TWh. Bitcoin-Miner sind immer auf der Suche nach möglichst günstigem Strom, denn nur so können sie ihren Gewinn optimieren.
Bitcoin-Verbot gefordert
Solange dieser aus erneuerbaren Energiequellen stammt, ist die Ökobilanz halbwegs im Lot. Allerdings stammt immer noch rund ein Drittel des Stroms für das Bitcoin-Schürfen aus billigen und schmutzigen Kohlekraftwerken.
Angesichts der drohenden Energiemangellage sind die Kryptoschürfer im Gegenwind. China hat das Mining schon vor längerem offiziell verboten. Wobei immer noch sehr viel über chinesische Rechner geschürft wird. In Texas, dem neuen Eldorado für die Miner, mussten im Juli alle Bitcoin-Rechner stillgelegt werden, weil das Stromnetz überlastet war. Und in der Schweiz wurde gar die Forderung nach einem Bitcoin-Verbot laut.
Ethereum spart Energie
Die beste Energiesparmassnahme sind fallende Kurse. Denn je tiefer der Kurs, desto weniger lohnt sich das Berechnen der Blockchain-Einträge für zahlreiche Hinterhofschürfer. Der Energieverbrauch für Bitcoin-Transaktionen ist denn auch im Zuge des aktuellen Crashs gesunken.
Es geht allerdings auch ganz anders: Ethereum, die nach Bitcoin zweitwichtigste Kryptowährung, hat die Art der Bestätigung der Transaktionen grundlegend verändert. Die Vorbereitung dieser Umstellung hat sechs Jahre gedauert, zahlt sich aber sehr aus. Seit der Einführung ist der geschätzte Jahresbedarf an Strom für Ethereum von rund 80 TWh auf gerade mal 0,1 TWh gefallen.