Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) prüfte in zehn Basler und Berner Läden Verpackungen von insgesamt 221 Gurken, Tomaten, Karotten, Peperoni und Äpfel. Dabei kam heraus, dass insgesamt 54 Prozent der angebotenen Produkte in Plastik eingehüllt waren.
Plastik soweit das Auge reicht
Was für umweltbewusste Konsumentinnen und Konsumenten besonders ärgerlich ist: Bei konventionell angebautem Obst und Gemüse lag die Plastikquote bei 44 Prozent, bei den Bio-Produkten hingegen bei 84 Prozent. Migros, Lidl und Denner packten sogar alle der untersuchten Bio-Produkte in Plastik ein, bei Coop waren es 78 Prozent und bei Aldi 63 Prozent.
Bei den konventionellen Produkten hingegen lag die Quote für Plastikverpackungen lediglich bei 44 Prozent. Am wenigsten Plastik benutzte hier Coop mit 21 Prozent, gefolgt von Migros mit 47 Prozent, Lidl mit 50 Prozent und Aldi mit 60 Prozent.
Kaum Mehrwegsäckchen
Alternativen zu Plastik wie zum Beispiel Netze aus Zellulose oder Kartons aus Graspapier hätten sie nicht gefunden, teilte die SKS mit. Auch Mehrwegsäckchen seien nur bei Coop und Migros angeboten worden. Doch auch diese brächten wenig, wenn das Gemüse und der Obst bereits in Plastik verpackt sind.
Wie BLICK berichtete, gibt es bei Obst und Gemüse noch viel zu tun für die Grossverteiler: So sind Äpfel und Tomaten nicht immer umweltfreundlicher, nur weil sie aus der Region und nicht aus dem Ausland kommen. Je nach Herkunft und Saison kann der Apfel aus Neuseeland oder die Tomate aus Spanien zu weniger CO2-Ausstoss führen als das Produkt aus der Schweiz.
Das Hauptproblem von hiesigem Obst und Gemüse: Werden die Produkte im beheizten Treibhaus gezogen oder lange im Kühlhaus gelagert, verbraucht das viel Energie – das haben Bauern und die Migros erkannt. Jimmy Mariéthoz (48), Geschäftsführer des Schweizer Obstproduzenten-Verbands Swissfruit verspricht, Ziel sei es Schweizer Früchte «in Zukunft annähernd CO2-neutral zu produzieren», so Mariéthoz im BLICK.
Und die Migros setzt aber 2025 auf nachhaltig beheizte Treibhäuser. (SDA/pt)