Zinswende schlägt durch
Einfamilienhäuser werden jetzt spürbar günstiger

Obwohl die Preise für Einfamilienhäuser wieder gesunken sind, bleibt das Eigenheim für viele ein Traum. Die Mieten sind im Mai dagegen erneut gestiegen.
Publiziert: 05.06.2024 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2024 um 10:29 Uhr
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Um 1,4 Prozent sind die Preise für Einfamilienhäuser im Mai gesunken.
Foto: imago/Rupert Oberhäuser
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Die Preise für Einfamilienhäuser sind im Mai spürbar gesunken – um 1,4 Prozent. Damit kostet ein Einfamilienhaus wieder gleich viel wie vor einem Jahr, wie der Swiss Real Estate Offer Index zeigt. Dieser wird monatlich von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen Iazi erhoben. 

In den letzten Monaten hat sich der Markt für Einfamilienhäuser immer mehr festgefahren. Verkäufer waren nach den starken Preisanstiegen der letzten Jahre nicht dazu bereit, von ihren Preisvorstellungen abzuweichen. Doch viele Interessenten wollten oder konnten diese Preise nicht bezahlen. Der ideale Verkaufszeitpunkt ist mittlerweile vorbei und Hausverkäufer scheinen zunehmend zu leichten Preisabschlägen bereit.

Trotz des Preisrückgangs können nur wenige vom Eigenheim träumen: «Für ein Einfamilienhaus mit einem Kaufpreis von einer Million Schweizer Franken sind zum Beispiel ein Mindesteigenkapital von 200'000 Franken und ein Haushaltseinkommen von rund 160'000 Franken erforderlich, damit die Tragbarkeit gewährleistet ist», rechnet Martin Waeber (52), Immobilien-Chef der SMG Swiss Marketplace Group, vor. 

Die Zinswende schlägt inzwischen auch auf die Finanzierung durch. Hausbesitzer profitieren seit der Leitzinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank im März von tieferen Zinssätzen, wenn sie ihre Hypothek erneuern. Saron-Hypotheken sinken dabei praktisch im Gleichschritt mit dem Leitzins – und auch bei Festhypotheken gibt es mehr Verhandlungsspielraum gegenüber der Bank.

Und: Während die Preise für Einfamilienhäuser zurückgingen, zogen sie bei den Eigentumswohnungen weiter an. Die Preise sind im Mai um 0,3 Prozent gestiegen. Innerhalb eines Jahres ist Stockwerkeigentum damit 0,8 Prozent teurer geworden. 

Mieten gestiegen – je nach Region

Mietwohnungen wurden im Landesdurchschnitt 0,4 Prozent teurer ausgeschrieben. In der Genferseeregion (+0,9 Prozent) sowie in der Grossregion Zürich (+0,8 Prozent) sind die Mieten am stärksten angestiegen. Auch in der Nordwest- sowie der Zentralschweiz sind die Angebotsmieten im Mai höher ausgefallen.

Nicht so aber in der ganzen Schweiz: Deutlich gesunken sind die Mieten sowohl im Tessin (-0,9 Prozent) als auch in der Ostschweiz (-0,8 Prozent). Auch im Mittelland sind die Mieten mit einem Minus von 0,4 Prozent etwas zurückgegangen.

Die regionalen Unterschiede spiegeln den Fakt, dass es gerade in den grossen Städten (allen voran Zürich und Genf) an Wohnraum fehlt. Wegen des Nachfrageüberhangs dürften die Preise dieses Jahr dynamisch bleiben, so die Experten.

Immerhin dürften die Mieten für all jene gleich bleiben, die keinen Umzug planen. Denn der Referenzzinssatz blieb im Juni verändert. Auch die Inflation ist im Mai nicht wieder angestiegen.

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