Die Inflation verharrte im Jahresvergleich diesen Mai bei 1,4 Prozent. Das sind gute Nachrichten für Konsumentinnen und Konsumenten. Experten hatten nämlich mit einer leichten Steigerung gerechnet. Das heisst aber keineswegs, dass alles noch gleich viel kostet wie im April. Während Importgüter tatsächlich gleich teuer sind wie im Vormonat, sind die Preise auf inländische Güter um 0,4 Prozent gestiegen. Aber wo spürt man die Veränderungen am meisten?
Gestiegen sind unter anderem die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke – um insgesamt 0,9 Prozent. Besonders von der Inflation betroffen sind beispielsweise Gemüse – Fruchtgemüse kosteten im Mai ganze 18,8 Prozent mehr als noch im April. Aber auch die Preise für Aufschnitt (+2,0 Prozent), Rindfleisch (+1,2 Prozent) und Käse (+1,1 Prozent) sind gestiegen. Dagegen kosteten alkoholische Getränke 1,6 Prozent weniger.
Nicht nur Lebensmittel – auch Wohnen und Energie kostet 0,6 Prozent mehr als noch im Vormonat. Die Mieten sind im Mai 1,0 Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich zahlt man für eine Mietwohnung gar 3,4 Prozent mehr. Deutlich günstiger geworden sind dagegen Heizöl (-5,3 Prozent) sowie Holzpellets (-11,0 Prozent).
Besuch im Kino und Ferien im Ausland
Private Dienstleistungen wie ein Besuch im Kino sind um 0,5 Prozent teurer geworden. Eine Mahlzeit im Restaurant kostete im Mai 0,1 Prozent mehr als im April. Im Vergleich zum Vorjahr schlug ein Restaurantbesuch ganze 2,4 Prozent mehr zu Buche. Für Bekleidung und Schuhe bezahlte man diesen Mai 0,4 Prozent mehr.
Ganz deutlich gestiegen sind zudem die Mietpreise für private Verkehrsmittel. Ein gemietetes Auto kostet im Durchschnitt 16,9 Prozent mehr. Da lohnt es sich wohl, die zahlreichen Anbieter untereinander zu vergleichen.
Wer Ferien ausserhalb der Schweiz gebucht hat, musste im Mai 2024 ebenfalls tiefer in die Taschen greifen: Pauschalreisen im Ausland wurden um 2,0 Prozent teurer. Dagegen zahlte man für die Parahotellerie weniger – Übernachtungen im Inland sind ganze 2,6 Prozent günstiger geworden.
Könnte Benzinpreis bald sinken?
Mehr bezahlt hat man im Mai auch für Benzin. Die Preise für Treibstoff stiegen im Schnitt um 1,8 Prozent. Es könnte aber bald zur Kehrtwende kommen. Seit Ende Mai sinken die Ölpreise deutlich – am Dienstag rutschten die Preise auf den tiefsten Stand seit vier Monaten. Auslöser dafür sind die geopolitischen Risiken, die sich etwas abgeschwächt haben. Gut möglich also, dass auch die Benzinpreise bald sinken werden.
Die Inflation könnte in kommenden Monaten nochmals leicht steigen. Es wird aber nicht damit gerechnet, dass die Teuerung über das 2-Prozent-Ziel der Schweizerischen Nationalbank steigt. Die Expertengruppe des Bundes rechnet mit einer durchschnittlichen Jahresinflation von plus 1,5 Prozent für das gesamte laufende Jahr 2024. Seit Jahresbeginn bewegte sich die Teuerung stets unter diesem Wert.