Der Schweizer Immobilienmarkt weist weiterhin keine Zeichen von Schwäche auf. Auch im vergangenen Jahr ist in der Schweiz die Zahlungsbereitschaft für Häuser und Wohnungen gestiegen, wie die Experten der Immobilienberatungsfirma IAZI eruiert haben. Über die vergangenen zwölf Monate summiert sich die Preissteigerung für Eigenheime auf fast 5 Prozent. Zwar liegt die Zahl der Transaktionen derzeit deutlich unter dem Niveau der Vorjahre, dennoch überlegen sich nicht wenige Eigenheim-Besitzer, ihre Immobilie mit einem stattlichen Gewinn zu verkaufen.
Vielfach versuchen sie, den Verkauf privat abzuwickeln und sich das Honorar für die Immobilienmaklerin oder den Immobilienmakler zu sparen. Doch das ist oftmals keine gute Idee. Wer unvorbereitet ans Werk geht und den Aufwand unterschätzt, riskiert, den Überblick zu verlieren und viel Geld in den Sand zu setzen.
Spielst du mit dem Gedanken, dein Eigenheim selbst zu verkaufen, solltest du folgende Fehler vermeiden:
Aufwand unterschätzen
Grundbuchauszug, Aufführung eventueller Lasten, Baubeschreibungen, Grundrisse, Katasterkarte, vollständige Verkaufsunterlagen, Inserate – dies alles zur Hand zu haben, benötigt Zeit und fehlende Dokumente gefährden den Verkaufserfolg.
Übereiltes Vorgehen
Plane einen realistischen Verkaufszeitpunkt ein und alle Verkaufsschritte im Voraus, von den Verkaufsunterlagen über den Preis bis hin zur Überschreibung.
Überhöhte oder zu tiefe Preise
Zwar ist es verständlich, dass du mit dem Verkauf so viel wie möglich verdienen willst. Vielleicht nicht zuletzt die wegen der emotionalen Bindung zur Immobilie zu hoch angesetzten Preise schrecken jedoch Interessenten ab. Zu tiefe Preise wiederum ziehen die falsche Klientel an. Du musst den Markt also genau analysieren oder eine Immobilienbewertung vornehmen lassen, um einen realistischen Verkaufspreis festzulegen.
Falsche Verhandlungsstrategie
In der Regel strebt der Käufer einen tieferen Verkaufspreis an als du. Letztlich ist der Preis Verhandlungssache. Du bist gut beraten, wenn du starke Argumente für deine Preisvorstellungen hast und dir einen Mindestbetrag setzt, unter dem du nicht bereit bist, zu verkaufen.
Unkenntnis von Rechten und Pflichten
Der Immobilienverkauf ist ein rechtlicher Vorgang, der viele juristische und administrative Schritte beinhaltet. Einige Beispiele: Du musst als Verkäufer deine Verkaufsberechtigung bestätigen können. Dies ist zum Beispiel bei einer Erbengemeinschaft nicht gegeben. Mögliche bekannte Mängel darfst du der potenziellen Käuferschaft nicht verschweigen, ebenso wenig allfällige Dienstbarkeiten wie zum Beispiel Wegrechte.
Nichterreichen der Kaufinteressenten
Dein Haus oder deine Eigentumswohnung ist nur für eine bestimmte Zielgruppe von Interesse. Um diese anzusprechen, brauchst du eine durchdachte Vermarktungsstrategie, sei dies über die einschlägigen Onlineplattformen, Inserate in Printprodukten oder auch über Social Media. Die Verkaufsunterlagen müssen die Immobilie bestmöglich ins Licht rücken, ohne aber falsche Vorstellungen bei den potenziellen Käufern zu wecken.
Besichtigung schlecht vorbereitet
Deine Immobilie ist zwar hochwertig, aber darin herrscht Unordnung, sie ist nicht gereinigt und der Garten verwildert? Das schreckt potenzielle Käufer ab. Deshalb gilt es, das Wohneigentum in aufgeräumtem und angenehmem Ambiente in Szene zu setzen.
Wer nun zur Erkenntnis kommt, dass das alles seine Möglichkeiten und Fähigkeiten übersteigt, tut gut daran, sich an eine Immobilienmaklerin oder einen Immobilienmakler zu wenden. Die Maklerprovision, die in der Regel zwischen 2 und 3 Prozent des Verkaufspreises beträgt, mag zwar abschrecken. Aber ein möglicher höherer Verkaufserlös und die Zeitersparnis können diesen Schritt dennoch zu einer lohnenden Investition machen.