Radovan Vitek (49) hat genug. Der als Rüpel-Investor bekannte Milliardär aus Tschechien verlässt die Verwaltungsräte der Walliser Bergbahnen von Crans-Montana (CMA) und der CMA-Immobiliengesellschaft. Das gab Vitek in einer Mitteilung, die das Unternehmen nach der Generalversammlung vom letzten Freitag veröffentlichte, bekannt.
Die Gruppe habe zu ihrer Stabilität zurückgefunden, sodass sein Einsitz im Aufsichtsorgan nicht mehr nötig sei. Auch wenn der Verlust 2019 noch 2,2 Millionen Franken betragen habe, seien Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr sichtbar und schwarze Zahlen absehbar.
Noch immer Mehrheitsbesitzer
Viteks Rücktritt bedeutet aber noch lange nicht das Ende seiner Einflussnahme im Walliser Kurort. Noch immer besitzt der umstrittene Unternehmer 85 Prozent der Bergbahnen. Dazu kommen Pistenrestaurants, Parkhäuser und ein Fünfsternehotel mit Wohnungen.
Zur Erinnerung: Berühmt-berüchtigt wurde Radovan Vitek hierzulande Anfang 2018. Damals verwickelte er sich in einen Streit mit der Gemeinde, die einen angeblich ausgehandelten Betrag von 800'000 Franken nicht an seine Bergbahnen zahlte. Vitek tickte aus und stellte den Betrieb der Skilifte bei besten Schneeverhältnissen ein – und wurde schon bald als «Skilift-Erpresser von Crans-Montana» bekannt (BLICK berichtete).
Präsentation geschwänzt
Später fanden Crans-Montana und die mehrheitlich Vitek gehörenden Gesellschaften einen Kompromiss. Der Milliardär aus Tschechien entschuldigte sich Ende 2018.
Im Juni 2019 wurde die Direktion der CMA (Crans-Montana-Aminona) auf neue Füsse gestellt. Die Präsentation der Neustrukturierung liess der Milliardär allerdings sausen. (SDA/ste)