Rüpel-Milliardär wird Betrug vorgeworfen
Milliarden-Klage gegen Skilift-Erpresser Radovan Vitek eingereicht

Der Tscheche Radovan Vitek hat laut seinem Anwalt einen «Teilsieg» gegen seine ehemaligen Geschäftspartner errungen. Aus dem Schneider ist der Skilift-Erpresser dennoch nicht. In New York kommt es jetzt erneut zu einer Milliarden-Klage.
Publiziert: 29.06.2019 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 29.06.2019 um 16:14 Uhr
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In New York und Luxemburg laufen gegen Radovan Vitek Klagen wegen Milliarden-Betrugs!
Foto: Bloomberg via Getty Images

Der tschechische Milliardär, der vor einem Jahr in Crans-Montana VS das Skigebiet lahmlegte, macht wieder von sich reden: In New York und Luxemburg laufen gegen Radovan Vitek (47) Klagen wegen Milliarden-Betrugs!

Zu den Klägern gehört unter anderem der New Yorker Hedgefund Kingstown Capital. In der 112-seitigen Anklageschrift, über die BLICK bereits im April berichtete, wirft der Hedgefund dem tschechischen Milliardär vor, während über zehn Jahren Geschäftspartner um über eine Milliarde US-Dollar betrogen zu haben. «Er machte sich auf Kosten seiner Geschäftspartner zum Multimilliardär», heisst es in der Anklageschrift. Kingstown Capital fordert von Vitek über eine Milliarde Dollar.

Teilsieg oder Augenwischerei?

Hauptsächlich geht es um einen Fall, der die Firma Orco in Luxemburg betrifft. Als Kingstown Capital eine wesentliche Beteiligung an dieser Immobiliengruppe übernommen hatte, habe Vitek mit einer Reihe von Scheinfirmen und Strohmännern heimlich die Kontrolle über Orco übernommen. Zu diesen Strohleuten habe sogar Viteks Mutter Milada Mala gehört.

Nun hat Vitek, der laut «Bilanz» über ein Vermögen von 3,25 Milliarden Franken verfügt, offenbar einen Mini-Sieg gegen seine ehemaligen Geschäftspartner errungen: Ein Luxemburger Gericht hat im Juni die bereits im Jahr 2015 eingereichte Klage des US-Hedgefonds abgewiesen, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» schreibt. Es sei unklar, warum Viteks Immobilienfirma CPI Property Group überhaupt eingeklagt worden sei, hatte es in der Begründung geheissen.

Vitek noch nicht aus dem Schneider

Viteks Finanzchef David Greenbaum bezeichnete das Urteil als Teilsieg. Greenbaum gab sich selbstbewusst: «Wir verfügen über viel Liquidität und sind darauf vorbereitet, das durchzustehen.» Aus guten Grund, denn aus dem Schneider ist der Rüpel-Milliardär noch nicht. Die Anwälte von Kingstown Capital teilten mit, zwar sei Viteks Firma CPI in Luxemburg nun von der Klage ausgeschlossen. Nicht aber er selber sowie frühere und gegenwärtige Verwaltungsräte.

Kingston Capital hofft nun auf die New Yorker Richter: Luxemburg sei in dieser Klage eher ein Nebenschauplatz, sagte deren Anwalt Matthew Schwartz gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Nur schon von einem Teilsieg zu reden, sei absurd. Offenbar haben die Anwälte des Hedgefunds noch weitere Trümpfe in der Hand. Die Klage, die Kingston Capital gegen Vitek in New York im Juni einreichte, soll noch umfassender sein als jene in Luxemburg. (zas) 

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