Die Walliser Stadt Siders und den Nachbarort Chippis hat das Hochwasser hart getroffen. Menschen sind glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Doch die Verwüstung in der Industriezone ist immens. Zahlreiche Firmen am nördlichen und südlichen Rhone-Ufer mussten ihren Betrieb einstellen.
Der grosse Aluminiumverarbeiter Novelis in Siders musste in der Nacht auf Sonntag rund 30 Arbeitskräfte vom Firmengelände evakuieren. Sie seien alle sicher und unverletzt. «Wir waren überrascht, wie stark und schnell der Wasserpegel angestiegen ist, doch die Notfallpläne haben funktioniert», sagt eine Sprecherin zu Blick.
Der Konzern ist mit 520 Angestellten ein wichtiger Arbeitgeber in Siders. Wie lange die Produktion stillsteht und wie gross die Schäden sind, könne man derzeit noch nicht sagen. «Oberste Priorität hat derzeit, einen sicheren Zugang zur Produktionshalle herstellen zu können», so die Sprecherin weiter. Dann könne man Bilanz ziehen.
Auch Kraftwerke betroffen
Beim grossen Aluminiumverarbeiter Constellium stehen in Siders und Chippis gleich mehrere Fabriken unter Wasser. Der Konzern musste die Belegschaft evakuieren. Überschwemmt wurde auch das Industriegelände Technopole in Siders, auf dem rund 70 Firmen angesiedelt sind.
Hunderte Angestellte der Feuerwehren, der Armee und Behörden stehen bei den Räumarbeiten im Einsatz. Dabei stellen jedoch die Unterbrüche in der Logistik und die eingeschränkte Verfügbarkeit zusätzliche Erschwernisse dar.
So musste die Alpiq ihr Kraftwerk Navizence am Rhone-Ufer in Chippis am Samstagabend vom Netz nehmen. «Das Untergeschoss des Kraftwerks wurde am Sonntag tatsächlich überflutet. Aus Sicherheitsgründen wurde die Stromversorgung vorsorglich abgeschaltet», sagt eine Sprecherin auf Anfrage. Es sei noch zu früh, um mögliche Schäden an den Anlagen abzuschätzen. Entsprechend könne man auch noch nicht sagen, wann das Kraftwerk wieder in Betrieb gehe.
Auch zahlreiche andere Kraftwerke mussten zumindest vorübergehend ausgeschaltet werden.