Wirtin Sylvia Aebi (63) will noch mal alles geben. Um ihr Restaurant, das Pintli in Feldbrunnen-St. Niklaus SO, trotz Corona-Krise und Umsatzeinbruch weiter betreiben zu können, investiert sie ordentlich: Sie kaufte drei Gewächshäuser, die sie in den Garten stellte. Dafür nahm sie 5000 Franken in die Hand.
In den Glashäusern kann Aebi Gästegruppen von bis zu vier Personen bedienen. Ab nächstem Wochenende werden die neuen Glaskasten-Beizli eingesetzt. Mit dem zusätzlichen Raum kommt sie in ihrem Betrieb auf eine maximale Auslastung von 60 Prozent im Vergleich zur Zeit vor Corona. «Aber ausgebucht sind wir auch damit nicht», sagt sie.
Nur noch die Hälfte des Umsatzes
Das neue Konzept ist Aebis letzte Hoffnung, die Corona-Zeit zu überstehen. «Wir haben glücklicherweise in den letzten 16 Jahren ein finanzielles Polster erarbeiten können, das wir nun einsetzen», sagt sie. Die Krise hat sie stark getroffen. Der Umsatz ist in den letzten Monaten um die Hälfte eingebrochen. Dank der sonnigen Terrasse konnte der Betrieb im Sommer wenigstens einigermassen Umsatz generieren.
Aber dann kam der Schock: Der Koch des Pintlis infizierte sich Ende Oktober mit dem Coronavirus. Das ganze Personal musste in Quarantäne. Das Restaurant musste geschlossen werden. «Das war eine schlimme Zeit für uns», sagt die Wirtin.
Wir kämpfen gegen die Corona-Pleite
Nur noch am Wochenende geöffnet
Nach zwei Wochen Quarantäne machte Aebi die Beiz wieder auf. Aber es musste umdisponiert werden. Ihre 15 Angestellten wurden in zwei Gruppen eingeteilt, die sich am Arbeitsplatz nicht begegnen dürfen. Ausserdem schraubte sie an den Öffnungszeiten. Neu ist das Pintli nur noch am Wochenende geöffnet.
Damit und mit dem neuen Investment gehe sie Risiken ein. Keiner weiss, wie lange die Menschen wegen Corona einen Besuch im Restaurant noch meiden werden. Auch ist unsicher, was der Bund im Hinblick auf Einschränkungen als Nächstes entscheidet. Für Aebi aber ist klar: «Ich möchte mir später nicht vorwerfen, dass ich nicht alles versucht habe, um das Restaurant zu retten.» Und sie schickt nach: «Aber schlimmer darf es auf keinen Fall werden.»