Wieder Papiertücher auf dem WC
Am Flughafen Zürich gehts den Handföhnen an den Kragen

Der Flughafen Zürich installiert keine neuen Händetrockner von Dyson mehr. Die futuristisch gestylten Armaturen sind bei den Reisenden durchgefallen. Sie haben sich lieber mit WC-Papier die Hände getrocknet. Auf den Toiletten in Kloten gibt es wieder Papiertücher.
Publiziert: 13.12.2024 um 11:23 Uhr
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Am Flughafen Zürich sind derzeit 97 Dyson-Handföhne in Betrieb.
Foto: PD

Auf einen Blick

  • Flughafen Zürich kehrt zu Papierhandtüchern zurück, Dyson-Trockner bleiben vorerst
  • Reisende genervt von modernen Armaturen, trockneten Hände mit WC-Papier
  • 97 Dyson-Geräte im Einsatz, Neupreis über 1000 Franken pro Stück
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Wer zum ersten Mal vor einem der hochmodernen Händetrockner steht, der staunt. Und fragt sich, was das Ding soll. Der Dyson Wash & Dry ist eine Kombination aus Wasserhahn und Händetrockner. Vor wenigen Jahren hat ihn die Firma mit Sitz im englischen Malmesbury auf den Markt gebracht. Das futuristische Ding hat mehr und mehr auch den öffentlichen Raum erobert. So hat zum Beispiel der Flughafen Zürich seine Toiletten damit ausgerüstet. Und keine Papiertücher mehr angeboten. 

Nun krebst der Flughafen aber zurück, wie CH Media berichtet. Und montiert wieder Spender für Papierhandtücher. Die Reisenden sind genervt von den modernen Armaturen und haben sich die Hände mit WC-Papier abgetrocknet. «Unsere Erfahrung zeigt, dass Papierhandtücher von den Kunden geschätzt werden», sagt eine Flughafen-Sprecherin. «Wir haben entschieden, künftig auf die Installation von neuen Dyson-Geräten zu verzichten.»

Stau auf dem stillen Örtchen

Schon montierte Dyson-Handtrockner bleiben aber vorerst. Exakt 97 Geräte mit einem Neupreis von deutlich über 1000 Franken pro Stück sind auf den Flughafen-Toiletten im Einsatz. Dyson sagt, dass sie eine bessere Energiebilanz als andere Händetrockner hätten. Und deshalb günstiger seien im Unterhalt. Zudem soll es mit dem Händetrockner weniger Tropfen auf dem Boden und Bakterien auf den Händen der Benutzer geben.

Die Realität ist oft eine andere: Eine feucht-schmierige Mischung aus Wasser und Seife rund ums Waschbecken. Zudem sorgen die futuristischen Armaturen immer wieder für Stau auf dem stillen Örtchen – weil die Benutzerinnen und Benutzer nicht auf den ersten Blick erkennen, wie die Dinger funktionieren. Oder weil das Föhnen der nassen Hände mehr Zeit braucht, als wann man sich einfach ein Papiertuch schnappt und sie damit trocknet.

Spätestens seit Corona stehen die Handföhne so richtig im Gegenwind: Den Vorwurf, dass die Dinger veritable Virenschleudern sind, konnte die Herstellerfirma nie entkräften. Nun geht es ihnen also auf breiter Front an den Kragen. Den lauten Handtrocknern nachtrauern, dürften nur die wenigsten.

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