Gemütlich in die Ferien fliegen? Fehlanzeige! In ganz Europa laufen die Flughäfen am Limit – insbesondere zu Spitzenzeiten. Überall fehlt es an Fachkräften: Bei der Kabinen-Crew, beim Bodenpersonal, an den Sicherheitskontrollen. Während der Corona-Krise wurden viele Leute entlassen, die jetzt dringend benötigt würden. Bloss: Sie kommen nicht zurück.
Besonders dramatisch ist es am Flughafen Dublin, in der Hauptstadt Irlands. Lange Schlangen, ewiges Warten und Chaos sind da seit Wochen programmiert. Auch da hat das Flughafen-Management den Aufschwung der Reisebranche verschlafen. Jetzt wurden deshalb drastische Massnahmen ergriffen.
Bei Personalplanung total verschätzt
Zu Spitzenzeiten dürfen nur noch Passagiere ins Flughafengebäude, deren Kurzstreckenflug innerhalb der nächsten zweieinhalb Stunden abhebt. Bei den Langstreckenflügen beträgt die Frist dreieinhalb Stunden.
An den Eingängen wurden dafür extra Kontroll-Triagen aufgebaut. Wer zu früh am Flughafen ist, muss auf Wartezonen im Freien ausweichen. Der Flughafen sei dabei, überdachte Sitzplätze zu schaffen und Toiletten aufzustellen. Ziel der ganzen Übung: Deeskalation. Kein Gast soll mehr seinen Flug verpassen.
Flughafen-Chef Dalton Phillips musste sich laut «Bild» wegen der chaotischen Zustände sogar vor dem irischen Verkehrsausschuss Stellung nehmen. Er gab zu, sich bei der Personalplanung grob vertan zu haben.
Chaos an allen Flughäfen
Der Dubliner Flughafen ist aber längst nicht der einzige mit Problemen: In den letzten drei Wochen machten immer wieder Bilder und Berichte über chaotische Zustände an Flughäfen die Runde. Am Flughafen London Heathrow kam es zu grossen Ansammlungen verspätet angekommener Gepäckstücke.
Am verkehrsreichsten Flughafen Europas, dem Schipol Airport in Amsterdam, wurde die Anzahl Flüge und Reisender begrenzt. Unüberschaubare Warteschlangen und massenhaft verpasster Flüge hätten dafür den Ausschlag gegeben.
Ob das alles besser ist als am Flughafen Zürich? Die Swiss ist die Airline mit den meisten Starts ab Kloten. Die Lufthansa-Tochter dünnt ihren Flugplan für die Sommersaison immer weiter aus. Anfang Juli würden nächste Stornierungen bekannt gegeben. Grund: zu wenig Personal.