«Mehr als inakzeptabel» sei der Vorschlag des Bodenabfertigers Swissport für einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV). So zumindest sieht es die Gewerkschaft VPOD Luftfahrt. Am Freitag ist eine weitere Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaftern und Swissport geplatzt.
Eine allerletzte Chance bleibt. Stimmt Swissport dem Vorschlag des VPOD nicht zu, betrachtet die Gewerkschaft die Verhandlungen als gescheitert. «Wir müssen uns nun also auf alles vorbereiten», schreibt der VPOD in einer internen Mitteilung an seine Mitglieder, die Blick vorliegt. «Wir müssen im Ernstfall, der immer wahrscheinlicher wird, auch einen Streik führen.»
Check-in, Gepäck, Treppen
Ein Streik beim Swissport-Personal hätte wohl einschneidende Auswirkungen auf Reisende an den Schweizer Flughäfen: Ohne Swissport geht dort nichts. Der Bodenabfertiger kümmert sich um den Check-in, verlädt das Gepäck oder rollt die Treppen an die Flugzeuge. 150 Swissport-Angestellte gaben darauf Ende Juli bereits einen Vorgeschmack: Mit einer lautstarken Aktion protestierten sie am Flughafen Zürich – ohne dabei jedoch den Ferienverkehr zu stören.
Der aktuelle GAV des Swissport-Personals entstammt der Coronakrise und läuft noch bis Ende Jahr. Der VPOD fordert eine Rückkehr zum GAV vor Corona und zusätzlich einen automatischen Teuerungsausgleich. Swissport hingegen will im GAV stufenweise bis 2025 zur Vor-Corona-Situation zurückkehren, schreibt der VPOD. Den automatischen Teuerungsausgleich lehne Swissport ab.
Swissport ist über die am Freitag gescheiterten Verhandlungen ganz offensichtlich überhaupt nicht amüsiert. Die Gewerkschaft habe Lösungsvorschläge des Unternehmens «kategorisch abgelehnt», schreibt Swissport auf Anfrage von Blick. Man sei den Forderungen zu 75 Prozent nachgekommen. Ohne Erfolg.
Swissport will Streik nicht akzeptieren
Swissport will die neusten Forderungen nun bis Mitte September besprechen. Ob der VPOD dem Unternehmen tatsächlich bis dann Zeit gewährt, bleibt allerdings offen. «Wir fordern eine rasche Antwort ein», betont die Gewerkschaft.
Swissport hingegen betont, man sei zuversichtlich, dass das Personal sich an die Friedenspflicht halten werde. Anderweitige Protestaktionen hingegen könne man «nicht ausschliessen».
Mediaslot: Stories