Auf einen Blick
Die Zeiten, in denen die Hypothekarzinsen den Eigenheimbesitzern Bauchschmerzen bescherten, sind zum Glück vorbei. Wir erinnern uns: Ziemlich genau vor zwei Jahren erreichten die Zinsen ihren vorläufigen Höhepunkt – und katapultierten die Kosten für die Hausfinanzierung in die Höhe. In Kombination mit den sowieso schon hohen Immobilienpreisen machten sie den Traum vom Wohneigentum für die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung unerreichbar.
Inzwischen hat sich die Lage aber merklich beruhigt. Die Zinskurve zeigt wieder nach unten. Wer seine Hypothek aktuell abschliessen oder verlängern muss, hat den richtigen Zeitpunkt erwischt. Denn im Vergleich zu vor zwei Jahren sparen sie aktuell gleich mehrere Tausend Franken – pro Jahr!
Kosten sinken um 42 Prozent
Der Immobilienberater Wüest Partner hat in einer neuen Studie untersucht, wie viel günstiger die Fremdfinanzierung von Wohneigentum im Mittel geworden ist. Im Vergleich zum Oktober 2022 haben sich die jährlichen Finanzierungskosten für mittelteure Eigentumswohnungen um 8400 Franken und für Einfamilienhäuser um 11’000 Franken reduziert. Das ist nicht eben wenig. Es entspricht einem Rückgang von über 42 Prozent – und dies, obwohl die Häuserpreise im gleichen Zeitraum deutlich gestiegen sind.
Angesichts der tieferen Finanzierungskosten überrascht es nicht, dass wieder mehr Schweizerinnen und Schweizer auf der Suche nach Wohneigentum sind. Die Zahl der Suchabonnements hat laut Wüest Partner im dritten Quartal 2024 zugenommen: bei den Eigentumswohnungen um 10,3 Prozent und bei den Einfamilienhäusern um 8,6 Prozent.
In diesen Regionen steigen die Preise
Dass Wohneigentum begehrter wurde, zeigt sich auch bei den Preisen. In den letzten zwölf Monaten sind die Transaktionspreise für Eigentumswohnungen um 4,8 Prozent und für Einfamilienhäuser um 3,5 Prozent gestiegen. Diese Zunahmen liegen deutlich über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre.
Den stärksten Preisanstieg gab es in den Innerschweizer Kantonen Uri, Obwalden, Nidwalden und Schwyz mit einem durchschnittlichen jährlichen Preisanstieg von über 7 Prozent. Dicht dahinter folgen die Kantone Schaffhausen, Graubünden, Freiburg und Appenzell Innerrhoden.
Für das aktuelle Preiswachstum bei Wohneigentum gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist der Anstieg eine Folge des Wohnungsmangels. Die Auswahl an Mietwohnungen hat im Vergleich zum Vorjahr nochmals spürbar abgenommen. Zudem sind die Angebotsmieten stark gestiegen, was den Eigenheimkauf attraktiver macht. Es lohnt sich also wieder, Wohnraum zu kaufen, statt zu mieten.