Wegen Russland-Sanktionen
Viktor Vekselberg ist 40 Millionen ärmer

Der in der Schweiz wohnhafte russische Oligarch Viktor Vekselberg gerät immer mehr in den Strudel der Russland-Sanktionen. Laut neusten Berechnungen haben ihn diese bisher 40 Millionen Franken gekostet.
Publiziert: 18.05.2022 um 19:33 Uhr
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Viktor Vekselberg gilt als «Schweizer» Oligarch, er lebt seit Jahren im Kanton Zug.
Foto: STEFAN BOHRER

Für den Otto Normalbürger sind 40 Millionen Franken ein ziemlich grosser Haufen Geld. Für Viktor Vekselberg (65) sind sie Peanuts. Das US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» schätzt das Vermögen des in der Schweiz wohnhaften russischen Oligarchen auf mehr als fünf Milliarden. Andere Schätzungen gehen gar von bis zu acht Milliarden Franken aus.

Aber zurück zu den 40 Millionen: So viel hat Vekselberg laut einer Berechnung der «Handelszeitung» mit seinen Beteiligungen an Schweizer Firmen seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs verloren. Er hält grosse Aktienpakete an den beiden Industriebetrieben Sulzer und Oerlikon. Die beiden Konzerne sind an der Börse heute ein Prozent weniger wert als bei Kriegsausbruch. Für Vekselberg ein Buchverlust von 20 Millionen – vernachlässigbar.

Die Aktie des Luzerner Stahlkonzerns Swiss Steel ist heuer sogar 20 Prozent weniger wert als noch bei Kriegsausbruch. Auch das entspricht laut «Handelszeitung» einem Verlust von 20 Millionen in Vekselbergs Büchern.

Vekselberg wird für Schweizer Firmen zur Last

Während das Minus für Vekselberg vernachlässigbar scheint, ist er für die betroffenen Schweizer Konzerne längst zur Last geworden. Er steht wegen seiner Kreml-Nähe schon seit 2018 auf einer US-Sanktionsliste. In der Folge musste er seine Beteiligung an den Konzernen auf unter 50 Prozent senken.

Mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs gehen die westlichen Staaten nun schärfer gegen Vekselberg vor. Erst vor wenigen Tagen etwa verhängte Polen weitere Sanktionen gegen Sulzer und den Baarer Industriebetrieb Medimix – ebenfalls in der Hand Vekselbergs. Die beiden Konzerne mussten ihr Geschäft in Polen vorübergehend einstellen.

Auch das Zürcher Immobilienunternehmen Züblin ist zum Teil in der Hand Vekselbergs. Dort, ebenso wie bei Oerlikon und Swiss Steel, dürfte man vor weiteren Auswirkungen der Sanktionen zittern.

Yacht in Mallorca festgesetzt

Und auch an Vekselberg selber gehen die Sanktionen nicht spurlos vorbei, selbst wenn er den 40 Millionen Franken teuren Buchverlust aus der Portokasse bezahlen könnte: Aufgrund seiner Kreml-Nähe ist Vekselberg im Westen nicht nur in Ungnade gefallen, sondern muss auch auf einen Grossteil seines bisherigen Luxuslebens verzichten.

Auf Mallorca ist seine Yacht Tango blockiert worden. Seine beiden Privatjets stecken in der Karibik und in Kasachstan fest. Gemeinsam haben Jets und Yacht einen Wert von mehr als 200 Millionen Franken. Auch das sind für Vekselberg – finanziell gesehen – Peanuts. Aber Peanuts, die sich langsam zu einem ziemlichen Haufen Geld summieren. (sfa)

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