Sanktionen werden immer härter
Es wird ungemütlich für «Schweizer» Oligarchen Vekselberg

Der Putin-Schock trifft auch Viktor Vekselberg hart. Gegen den russischen Oligarchen, der seit Jahren eng mit der Schweiz verbunden ist, hat die Regierung von US-Präsident Joe Biden neue Sanktionen verhängt. Jetzt gehts ans Eingemachte.
Publiziert: 15.03.2022 um 16:37 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2022 um 19:00 Uhr
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Oligarch Viktor Vekselberg kommt immer mehr unter Beobachtung.
Foto: keystone-sda.ch

Viktor Vekselberg (64), russischer Oligarch im reichen Zug, hat beruflich schon bessere Zeiten erlebt. Wie so viele seiner Kollegen auch. Als Oligarch steht man derzeit im Fokus der Weltöffentlichkeit. Erst recht, wenn man von der sicheren Schweiz aus geschäftet, während in der Ukraine ein fürchterlicher Krieg tobt.

So enge Bande zur Schweiz und zur Schweizer Wirtschaft wie Vekselberg hat kein anderer russischer Oligarch, wie die «Aargauer Zeitung« berichtet. 5,5 Milliarden Dollar stark soll Vekselberg laut dem Magazin «Forbes» sein. Er ist offiziell in Zug gemeldet. Er ist in der Westukraine geboren. Und hat in Moskau studiert. Vekselberg gefällt sich in der Schweiz in der Doppelrolle aus Industrieführer und Kulturmäzen.

Privater Airbus und private Yacht

Seine Vermögenswerte werden in diesen Tagen in der ganzen Welt aufgespürt. So erklärte die amerikanische Sanktionsbehörde Ofac erklärt kürzlich zwei «Luxusgüter» von Vekselberg zu «gesperrtem Eigentum». Und zwar grad zwei Prestigeobjekte: seinen privaten Airbus und seine Yacht mit Namen «Tango». Der Privatjet ist in Aruba registriert. Die Karibikinsel gehört zum Königreich der Niederlande, hat aber eine eigene Regierung und Währung. Was die Sache nicht einfacher macht.

Aber der Kampf der Behörden lohnt sich. Der Privatjet und die Yacht haben je einen Wert von 90 Millionen Dollar. Insgesamt kommen so 180 Millionen Dollar an gesperrtem Vermögen zusammen. Entsprechend stolz gibt das US-Finanzministerium diese Summe bekannt.

Und umso mehr kommt Vekselberg unter Druck bei seinen Beteiligungen wie Sulzer, OC Oerlikon und anderen. Ohne die Finanzierung durch Geld von russischen Staatsbanken verdüstern sich die Aussichten weiter.

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Verbindungen zum Kreml heruntergespielt

Vekselberg hat seine Verbindungen zum Kreml stets heruntergespielt. Der «Financial Times» sagte er 2019: «Natürlich habe ich mich mit Herrn Putin getroffen. Aber viele Leute haben ihn getroffen, und zwar regelmässiger, oder haben mehr Themen mit ihm zu besprechen.» Und zu den Sanktionen, die 2018 gegen ihn verhängt wurden, sagte er gemäss «Aargauer Zeitung» damals noch: «Ich bin Russe. Ich bin reich. Und ja, ich kenne Putin. In der heutigen Zeit ist das genug.»

Klar, Vekselberg hat Kontakt zu Putin. Das haben in Russland alle Oligarchen. Aber er steht ihm laut dem Bericht wohl nicht so nahe, dass sich Putin mit Vekselberg als einer der ersten zu einem Gespräch über eine Beendigung des Ukraine-Krieges treffen würde.

Ein Russland-Kenner bringt die Situation auf den Punkt: «Niemand wird in Russland reich und hat nicht irgendeine Art von Beziehung zum Kreml. Die Leute, über die wir jetzt sprechen, sind sehr, sehr reich, aber sie haben keine Macht über den Kreml.» Ist Vekselberg trotz seiner Milliarden auf dem russischen Politparket doch bloss eine kleine Nummer? (pbe)

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