Portugal, Serbien, Slowenien, Kroatien, Ungarn und die USA: Das sind nur einige der neuen Staaten, die ab Montag, den 14. Dezember auf der Quarantäne-Liste des Bundesamts für Gesundheit (BAG) stehen. Keine schöne Bescherung ist das Update für jene, die ihre Familien im Ausland haben und diese zu Weihnachten besuchen wollten.
Landet ein Land auf der Liste, bedeutet das konkret: Wer aus diesen Ländern wieder in die Schweiz einreist, muss sich für zehn Tage in Quarantäne begeben.
Die USA waren in anderen Jahren bei den Reiseanbietern zu dieser Zeit ein Magnet. Christmas-Shopping-Trips sind immer der Hit bei den Schweizern gewesen, heisst es bei Hotelplan.
«USA lassen sowieso keine Schweizer rein»
Jetzt stehen die USA auf der Risikoländerliste. «Das schenkt uns in diesem Jahr nicht gross ein, denn Schweizer durften in den letzten Monaten sowieso nicht in die USA einreisen», sagt Sprecherin Bianca Gähweiler zu BLICK. Dementsprechend mau sieht die Buchungslage für Nordamerika aus.
Zu Portugal und den Balkanstaaten sagt Kuoni-Sprecher Markus Flick, dass das ebenfalls beliebte Ziele seien – «in erster Linie sind sie für uns aber im Sommer wichtige Destinationen.» Daher treffe die neue Risikoliste den Reiseveranstalter weniger stark auch auch schon. Die Pandemie bestimme die Buchungslage. Die Rede ist von einem Umsatzrückgang von 75 Prozent bei Kuoni und seinen Schwestermarken im laufenden Jahr.
Liebe Not mit den Einreisebestimmungen
Sich ständig ändernde Quarantäne- und Einreiseregeln bringen die Reisebüros und -Veranstalter in Not. «Wir raten unseren Kunden, kurzfristig zu buchen», sagt Gähweiler von Hotelplan.
Sprich: maximal zwei, besser nur eine Woche vor potenziellem Reiseantritt. Und wohin kann man denn nun bedenkenlos und ohne Corona-Sorgen reisen, wenn es einen in die Ferne zieht?
Ägypten, Malediven und Kanaren
Hotelplan rat zu Ägyptenferien, die derzeit beliebt seien. Auch die Malediven und Kanarischen Inseln seien auf «tiefem Niveau» gut gebucht. Vereinzelte Buchungen gehen für die Dominikanische Republik, Mexiko oder Tansania ein. «Wer dieses Jahr noch an die Wärme möchte, findet auch kurzfristig noch etwas Passendes», sagt Gähweiler.
Kuoni verkauft derzeit Reisen nach Ägypten, auf die Kanaren und Malediven sowie nach Kuba oder Mexiko. Sprecher Flick rechnet «ab dem Frühjahr 2021 mit einer sukzessiven Erholung» bei den Buchungen.
Kunden des Reiseveranstalters Tui trifft das Update der Quarantäneliste «beinahe gar nicht», wie Sprecherin Bianca Schmidt auf Anfrage sagt. «Die meisten unserer Kunden buchen aktuell sehr kurzfristig Ferien nach Dubai, auf die Malediven, in die Dominikanische Republik, nach Mexiko oder auf die Kanaren.»
Tui erwartet erst für den Sommer 2021 einen Aufwärtstrend bei den Buchungen und Kunden. (uro)