Warum nach den Spielen sogar ein Plus bleiben dürfte
Paris zeigt der Welt, wie das Olympia-Geschäft geht

Paris 2024 dürfte billiger werden als die meisten Olympischen Spiele der letzten Jahrzehnte. Was sind die Hintergründe – und ist dies ein neuer Trend für Olympia?
Publiziert: 29.07.2024 um 12:03 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2024 um 12:35 Uhr
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Paris 2024 wird billiger als die meisten Olympischen Spiele der letzten Jahrzehnte.
Foto: IMAGO/NurPhoto
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Die Olympischen Spiele sind eine Geldmaschine. So nahm das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit den Sommerspielen in Tokio über 4 Milliarden Dollar ein. Und in Paris soll dieser Betrag noch grösser werden. Für die Austragungsorte ist die Veranstaltung aber jeweils ein Verlustgeschäft. Sie bleiben auf den Kosten sitzen, wenn das IOC längst weitergezogen ist.

Seit den 1960er-Jahren hat jede Stadt, die die Olympischen Spiele ausrichtet, das ursprüngliche Budget bei weitem überzogen, berichtet der US-Sender CNBC. Doch diesen Sommer zeigt sich ein anderes Bild.

Keine Kostenexplosion in Paris

Zwar werden auch die laufenden Spiele in Paris die Steuerzahlenden wieder teuer zu stehen kommen. Etwa die Hälfte der geschätzten Gesamtkosten von 11,8 Milliarden Euro übernimmt der Staat. Aber die Kosten sind niedriger als bei den meisten Spielen der letzten Jahrzehnte.

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Die Kostenüberschreitung hält sich in Paris vergleichsweise in Grenzen. Als bescheidene Spiele für 6,8 Milliarden Euro angekündigt, hat sich Paris 2024 vor allem wegen der Inflation und zusätzlicher Kosten für die Sicherheit um 5 Milliarden Euro verteuert, schätzt die Beratungsfirma Asterès.

Zum Vergleich: Die Sommerspiele in Tokio 2021 wurden mit fast 30 Milliarden Dollar mehr als dreimal so teuer wie ursprünglich angekündigt. Und die Winterspiele in Peking 2022 kosteten schätzungsweise das Zehnfache der offiziellen Ausgaben von 3,9 Milliarden Dollar.

5,3 Milliarden Euro an Einnahmen

Laut Asterès könnte die gesamte Wertschöpfung für Frankreich am Ende sogar positiv sein. Die Ausrichtung dürfte 5,3 Milliarden Euro an Einnahmen im Land generieren, was ungefähr den öffentlichen Ausgaben entspreche.

Dabei handle es sich um eine vorsichtige Schätzung, die die Auswirkungen der Spiele auf den Tourismus oder die Attraktivität des Landes nicht berücksichtige.

Vorhandene Infrastruktur

Der Grund für die vergleichsweise preiswerten Spiele in Paris ist klar: Die Infrastruktur war bereits vorhanden.

Laut einem Bericht von S&P Global Ratings existierten etwa 95 Prozent der für die Olympischen Spiele in Paris vorgesehenen Veranstaltungsorte bereits, bevor die Stadt den Zuschlag für die Ausrichtung der Spiele erhielt.

Nur drei wurden danach gebaut: das 1,6 Milliarden Dollar teure Olympische Dorf, das 190 Millionen Dollar teure Wassersportzentrum und eine 150 Millionen Dollar teure Turn- und Badmintonhalle.

Abkehr vom Gigantismus

Vor diesem Hintergrund sind auch die finanziellen Aussichten für die kommenden Spiele nicht schlecht: Sowohl in Mailand und Cortina d’Ampezzo (Winterspiele 2026) als auch in Los Angeles (Sommerspiele 2028) braucht es wenige neue Spielstätten.

Nach dem Gigantismus von Sotschi (Winterspiele 2014) und Peking (Winterspiele 2022) scheint zumindest vorübergehend ein bisschen Bescheidenheit bei Olympia eingekehrt zu sein.

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