Vorbild Einräppler?
Elon Musk will den Penny beerdigen

Die USA produzieren jährlich Milliarden 1-Cent-Münzen, obwohl die Kosten hoch sind. Wie beim Einräppler, der in der Schweiz 2006 abgeschafft wurde. Oder dem Fünfräppler, dessen Herstellung über 6 Rappen kostet.
Publiziert: 25.01.2025 um 18:49 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2025 um 19:05 Uhr
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Ein Penny kostet in der Herstellung über 3 Cents. Trotzdem produzieren die USA riesige Mengen der Münzen.
Foto: PantherMedia / Claudio Divizia

Auf einen Blick

  • USA diskutiert Abschaffung der 1-Cent-Münze wegen hoher Herstellungskosten
  • Schweiz schaffte 2007 den Einräppler ab, Fünfräppler bleibt umstritten
  • Herstellung eines Fünfräpplers kostet 6,9 Rappen, 1,34 Milliarden im Umlauf
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Als reichster Mensch der Welt weiss Elon Musk (53) genau, wie man spart. Unter anderem deshalb machte ihn US-Präsident Donald Trump (78) zum Chef der Abteilung für Regierungseffizienz (Department of Government Efficiency, kurz DOGE). Und ebendiese Abteilung nimmt nun die 1-Cent-Münze ins Visier.

Der Penny, wie die Münze im Volksmund genannt wird, ist umgerechnet weniger als einen Rappen wert und hat kaum praktischen Nutzen. Dazu kommt: Die Herstellung ist teurer als der Nennwert. «Der Penny kostet in der Herstellung über 3 Cent und kostete den US-Steuerzahler 2023 über 179 Millionen Dollar», postete DOGE auf der Plattform X.

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Trotz der geringen Bedeutung produzieren die USA riesige Mengen an Pennys. Laut DOGE waren es alleine 2023 4,5 Milliarden Stück – rund 40 Prozent aller in den USA in dem Jahr produzierten Münzen.

2007 beerdigte der Bundesrat den Einräppler

Ähnliche Diskussionen wie nun in den USA gab es auch in der Schweiz. 2007 wurde der Einräppler abgeschafft. Zuvor war die kleinste Schweizer Münze jahrzehntelang fast nur noch als Glücksbringer und in der Werbung benutzt worden.

«Die hohen Herstellungskosten von rund 11 Rappen lassen sich für eine Münze, die im Zahlungsverkehr keine Bedeutung mehr hat, nicht rechtfertigen», schrieb der Bundesrat damals zum Entscheid.

Ein Fünfräppler kostet fast 7 Rappen

Umstritten ist in der Schweiz auch der Fünfräppler. Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse und die SBB sprachen sich vor zehn Jahren vergeblich für die Abschaffung der goldenen Münze aus.

Denn es ist klar: Auch das Fünfrappenstück ist ein Verlustgeschäft. 2023 beliefen sich die Kosten pro Münze laut der Münzprägestätte Swissmint auf 6,9 Rappen.

Weil die Münzen zudem gerne verloren gehen oder in Sparschweinen enden, steigt die Zahl der Fünfräppler trotzdem stetig an. Laut der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind derzeit 1,34 Milliarden Stück im Umlauf – 25 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.

Doch trotz hoher Kosten: Viele Menschen in der Schweiz hängen am Fünfrappenstück, wie Umfragen zeigen. Manchem Amerikaner dürfte es mit dem Penny ähnlich gehen. Schliesslich zeigt die Münze das Porträt des immer noch populären Präsidenten Abraham Lincoln (1809 bis 1865).

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