Corona-Selbsttests gehören beim Technologiekonzern Bühler in Uzwil SG heute schon zum Alltag. Die Angestellten nehmen die Testkits nach Hause. Dort spucken sie einmal pro Woche – freiwillig. Und sehen 15 Minuten später, ob sie positiv oder negativ sind.
Die Firma mit 3000 Angestellten in Uzwil stellt seit Anfang Woche allen Mitarbeitern regelmässig und kostenlos solche Schnelltests zur Verfügung. Risikopersonen mit bestimmten Vorerkrankungen dürfen zwei Tests pro Woche beziehen.
Die Selbsttests gehören zurzeit noch nicht zur offiziellen Teststrategie der Schweiz. Laut BAG seien sie zu wenig genau. Deshalb sind sie nicht offiziell zugelassen. Bühler setzt doch darauf. «Aus unserer Sicht ist das die einzige Strategie, um die Fälle zu reduzieren», sagt Bühler-Personalchef Christof Oswald (59). Denn: «Jeder, den wir erkennen, ist einer weniger.»
Nichts essen vor dem Test
So funktioniert der Test: Eine Stunde vor dem Test sollte man nicht essen, trinken, rauchen, Kaugummi kauen oder Zähne putzen. Am besten macht man den Test morgens gleich nach dem Aufstehen. Dazu spuckt man in das Proberöhrchen, schraubt den Deckel drauf und schüttelt das Röhrchen, damit sich der Speichel mit der Extraktionslösung gründlich vermischt.
Danach eine Minute stehen lassen und erneut gut schütteln. Der Test selbst ähnelt dann einem Schwangerschaftstest. Man gibt einige Tropfen auf die Testkassette, die das Resultat nach 15 Minuten anzeigt. Zwei Linien bedeutet positiv, eine Linie bedeutet negativ. Ein positiver Test muss danach mit einem PCR-Test bestätigt werden.
100'000 Franken pro Monat
Doch wer kommt für die Kosten auf? Der Bund, der Kanton oder die Firma selber? Bühler will nicht darauf warten, bis das klar ist. Und zahlt die Tests deshalb selbst. «Wenn wir alle Angestellten einmal pro Woche testen, kostet uns dies 100'000 Franken pro Monat», sagt Oswald.
Das Angebot stosse bei den Mitarbeitenden auf grosses Interesse. «Wir ermutigen alle, die in Uzwil arbeiten, sich zu testen. Aber das Mitmachen ist freiwillig.» Man zeige aber auf, dass die Mitarbeitenden so Eigenverantwortung übernehmen und die Gemeinschaft schützen können. «Je mehr Tests wir wöchentlich durchführen, desto sicherer wird unser Umfeld», sagt Oswald.