Darum gehts
- US-Dollar fällt. Trumps Zollpolitik untergräbt Vertrauen in globale Leitwährung
- Dollar ist offizielles Zahlungsmittel in mehreren Ländern und Regionen
- 54 Prozent der globalen Währungsreserven werden in US-Dollar gehalten
Der US-Dollar fällt und fällt. Donald Trumps (78) Hin und Her bei den Zöllen untergräbt das Vertrauen in die globale Leitwährung. Im Vergleich zum Schweizer Franken steht sie so tief wie seit 2011 nicht mehr. Selbst die Marke von 75 Rappen gerät in Sichtweite. Grund genug, etwas genauer hinzuschauen. Das sind die wichtigsten Fakten zum Dollar.
Mit dem Dollar kann man in vielen Ländern zahlen
Zwar geben die USA ihre Währung alleine heraus. Doch der Dollar ist in zahlreichen Staaten und Regionen offizielles Zahlungsmittel. Dazu gehören die Länder Ecuador, El Salvador, Kambodscha, Liberia, Marshallinseln, Mikronesien, Osttimor, Palau, Panama und Simbabwe.
Einige dieser Staaten haben neben dem Dollar noch eine Landeswährung. Ausserdem wird der Dollar in vielen Ländern inoffiziell eingesetzt, etwa wenn die eigene Landeswährung wegen einer Hyperinflation nicht mehr zur Wertaufbewahrung taugt.
Dass eine Währung Dollar heisst, bedeutet übrigens nicht, dass sie etwas mit dem US-Dollar zu tun hat. Auch das britische Empire nutzte in den Kolonien Dollars. Davon zeugen heute noch zum Beispiel der australische Dollar und der kanadische Dollar.
Manche Währungen sind an den Dollar gebunden
Mehrere Länder und Regionen haben ihre Währung an den Dollar gebunden oder lassen nur geringe Schwankungen des Wechselkurses zu. So zum Beispiel die Karibikstaaten Barbados und die Bahamas oder auch Jordanien und Hongkong.
Ebenfalls dazu gehören die fünf arabischen Ölförderstaaten Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Katar, Oman und Bahrain. China hingegen hat die Dollarbindung der Landeswährung Renminbi 2015 zugunsten eines Währungskorbes aufgegeben.
Die ganze Welt braucht Dollars
Die wichtigste Bedeutung des Dollars liegt in seiner Rolle als Reservewährung. Die verschiedenen Zentralbanken halten laut dem Internationalen Währungsfonds rund 6,6 Billionen US-Dollar als Währungsreserven. Das ist mehr als die Hälfte der gesamten globalen Währungsreserven – nämlich 54 Prozent.
Dank der Dollardominanz können die USA viel mehr Schulden aufnehmen als andere Länder. Ausländische Notenbanken leihen den USA ständig Geld, indem sie US-Anleihen kaufen. Die grössten Gläubiger der USA sind Japan und China. Auch die Schweiz hält 300 Milliarden Dollar an US-Schulden.
Ausserdem ist der Dollar die wichtigste Währung für die Finanz- und Rohstoffmärkte. So wird der Erdölhandel in Dollar abgerechnet. Der Dollarkurs beeinflusst auf diese Weise zum Beispiel weltweit den Benzinpreis.
Der Dollar war früher viel mehr wert
Obwohl der Dollar als stabile Währung gilt, hat er im Vergleich zu vielen anderen Währungen an Wert verloren. So war ein Dollar 1970 noch über 4 Franken wert. Die Abwertung ist von den USA gewollt, damit US-Exporte eine Chance auf dem Weltmarkt haben.
1985 einigten sich die G5-Staaten Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Japan und USA im Plaza-Abkommen darauf, den Dollar zu schwächen. Auch Trump setzt heute wieder auf einen schwächeren Dollar, um das Handelsdefizit zu verringern und die Industrie in die USA zurückzuholen.
Doch übertreiben darf es der US-Präsident nicht. Wenn das Vertrauen in den Dollar schwindet, sinkt die Nachfrage nach Dollars im Ausland und für die USA wird es schwieriger, neue Schulden aufzunehmen. Diese Sorge war ein Grund, weshalb Trump seine neuen Zölle letzte Woche für 90 Tage aussetzte.
Trotz Vertrauensverlust ist kein Ersatz in Sicht
Die zweitwichtigste Währung der Welt ist der Euro. Auch er wird als Währungsreserve genutzt und macht rund 20 Prozent der globalen Währungsreserven aus. Auch bei den Finanztransaktionen spielt der Euro die zweite Geige hinter dem Dollar.
Allerdings gelang es dem Euro bisher nicht, dem Dollar gefährlich zu werden. Seit dem Höchststand von 1.60 Euro zum Dollar im Jahr 2008 hat der Euro rund ein Drittel seines Wertes eingebüsst. Langfristig vertrauen die Finanzmärkte dem Euro also noch weniger als dem Dollar. Ob sich das mit Trumps Zollkrieg ändert, muss die Zeit zeigen.