Vermögenswerte von Ex-Raiffeisen-CEO gesperrt
Vincenz-Villa in Morcote kommt unter den Hammer

Pierin Vincenz braucht Geld. Solange kein rechtskräftiges Urteil vorliegt, sind seine Konten und anderen Besitztümer gesperrt – auch seine Villen. Dennoch versucht er, die Häuser loszuwerden. Bei seiner Villa in Morcote TI ist er damit nun einen Schritt weiter.
Publiziert: 18.07.2022 um 17:47 Uhr
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Aktualisiert: 18.07.2022 um 22:49 Uhr
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Hierbei soll es sich laut «SonntagsZeitung» um die Villa von Pierin Vincenz in Morcote TI handeln.
Foto: PD

Pierin Vincenz' (66) Villa in Morcote TI bietet Seesicht und verfügt über einen Seeanstoss inklusive eigenem Bootshaus. Doch sie zerfällt, ist sanierungsbedürftig. So zumindest berichtete es die «SonntagsZeitung». Dem Zustand zum Trotz hat Vincenz nun offenbar einen Käufer für das Haus gefunden. Für 4,8 Millionen Franken soll es den Besitzer wechseln, schreibt die Zeitung.

Das Problem ist nur: Gegen Vincenz liegt noch kein rechtskräftiges Urteil vor. Das Bezirksgericht Zürich hat ihn zwar im April unter anderem wegen Betrugs und Urkundenfälschung verurteilt. Doch Vincenz' Anwalt hat Berufung angekündigt. Solange kein rechtskräftiges Urteil vorliegt, sind auch Vincenz' Vermögenswerte gesperrt – und dazu gehören eben auch seine Häuser.

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Peter Spuhler wartet auf Geld

Auf den Immobilien liegen sogenannte Grundbuchsperren, sie können den Besitzer nicht einfach wechseln. Beim Bezirksgericht Zürich ist nun allerdings ein Gesuch eingereicht worden, diese Grundbuchsperre für Vincenz' Anwesen in Morcote aufzuheben. Das bestätigt das Gericht auf Anfrage von Blick. Wie lange es dauert, bis ein Entscheid fällt oder wie die Aussichten auf Erfolg stehen, dazu ist nichts herauszukriegen. Nur so viel ist klar: Wenn Vincenz seine Villa tatsächlich verkaufen darf, hat er selber nicht viel davon.

Einerseits, weil eine Hypothek auf der Villa liegt. Rund 4 Millionen Franken schoss die Raiffeisen beim Kauf 2015 ein – ein Grossteil des Verkaufspreises würde also direkt an die Bank gehen. Andererseits wird auch das restliche Geld, sollte die Villa den Besitzer wechseln, nicht in Vincenz' Tasche wandern, sondern auf ein Sperrkonto. Es soll dereinst an seine Gläubiger verteilt werden. Dazu gehören Stadler-Rail-Patron Peter Spuhler (63), der Vincenz einst 6,5 Millionen Franken lieh. Auch Dölf Früh (70), ehemaliger Präsident des FC St. Gallen, wartet auf die Rückzahlung von 4,3 Millionen.

Auch diese beiden können bei einem allfälligen Verkauf der Villa aber noch nicht die Korken knallen lassen: Sie stehen in der Rangordnung der Gläubiger ganz unten. Erst werden aus Vincenz' Vermögen seine Schulden an den Staat getilgt, etwa für den Gerichtsprozess.

Auch Villa in Teufen steht zum Verkauf

Gekauft haben sollen Vincenz und seine Ex-Frau Nadja Ceregato (51) die Villa in Morcote einst für 6,5 Millionen Franken. Warum sie nun für gerade einmal 4,8 Millionen verkauft werden soll, bleibt offen. Bei Vincenz' Anwalt Lorenz Erni (72) heisst es dazu einzig: kein Kommentar.

Weitaus einträglicher als die Morcote-Villa wird wohl der Verkauf von Vincenz' Anwesen in Teufen AR. Der Luxusimmobilienmakler Ginesta sucht dafür seit letzter Woche nach einem Käufer, wie Blick bekannt machte. Das Haus kostet über 12 Millionen Franken. Die Anwohner sind davon ganz offensichtlich wenig beeindruckt: In der Region wird Vincenz' Villa spöttisch «Betonpalast» genannt. (sfa)

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