Schweizer Biotechfirma hofft mit Potenzmittel auf Corona-Durchbruch
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Durchbruch in den USA:Schweizer Firma setzt auf Potenzmittel gegen Corona

US-Zulassung für Tests erhalten
Schweizer Biotechfirma hofft mit Potenzmittel auf Corona-Durchbruch

Eine Schweizer Biotechfirma hat die US-Genehmigung für ein Corona-Mittel erhalten. Patienten sprechen demnach gut auf Aviptadil an, das zur Behandlung von Potenzproblemen entwickelt wurde. Relief Therapeutics erwartet jetzt auch den grossen finanziellen Durchbruch.
Publiziert: 16.08.2020 um 00:38 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2020 um 14:32 Uhr
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Die Schweizer Biotechfirma Relief Therapeutics hofft mit Aviptadil auf den ganz grossen Durchbruch.
Foto: relieftherapeutics.com
Daniel Kestenholz

Die Corona-Pandemie verleiht auch der Schweizer Pharmaindustrie neue Flügel. Lonza wird im Walliser Werk bei Visp einen vom US-Konzern Moderna entwickelten Impfstoff herstellen. Auch die an der Schweizer Börse kotierte Biotechfirma Relief Therapeutics verzeichnet grosse Fortschritte mit einem Corona-Mittel.

Relief Therapeutics mit Sitz in Genf hält in den USA und in Europa die gültigen Patente für das Mittel RLF-100 (Aviptadil) – ein Mittel, das gegen erektile Dysfunktion entwickelt wurde. Offenbar hat Aviptadil auch das Potenzial, kritisch erkrankte Covid-19-Patienten zu behandeln. Es zeigt eine schnelle Genesung bei Atemversagen.

Aviptadil gilt als innovatives Medikament zum Inhalieren bei mittelschwer und schwer erkrankten Corona-Patienten. Das Mittel kann verhindern, dass Patienten an Beatmungsgeräte angeschlossen werden müssen – oder helfen, dass sie innerhalb von wenigen Tagen nicht mehr auf Beatmungsmaschinen angewiesen sind.

Fördert Blutsauerstoff

Anfang August hat Aviptadil in den USA das beschleunigte erweiterte Zulassungsverfahren bei Atemversagen durch Covid-19 erhalten. Das Mittel, das in Kombination mit dem Inhaltsstoff Phentolamin zur Behandlung von erektiler Dysfunktion wirkt, födert den Blutfluss in und aus dem Penis, wodurch dieser fest bleibt. Wie Tests nun zeigen, soll Aviptadil auch lungenkranke Covid-19-Patienten helfen. Röntgenaufnahmen deuten demnach eine rasche Verbesserung des Blutsauerstoffs an, und dass die Lungen wieder Sauerstoff durch den Körper pumpen.

RLF-100 gilt als das erste Medikament, das die Vermehrung des Coronavirus in menschlichen Lungenzellen und Monozyten blockiert. Die Hoffnung ist, dass sich das Mittel durch Inhalieren bei einem breiteren Spektrum von Patienten mit Corona-verursachten Atemproblemen als vorteilhaft erweist. Die klinischen Tests beginnen im September.

Eine erste Testphase wird Patienten in Spitälern umfassen. Bei erfolgreicher Anwendung werden die Versuche auf Patienten zu Hause ausgedehnt, die erst mild oder moderat am Virus erkrankt sind, wie Relief Therapeutics und sein US-Partnerunternehmen Neurorx diese Woche mitteilten.

«Hunderte Millionen Dollar» Einnahmen erwartet

Der Aktienwert von Relief Therapeutics explodierte Anfang August von einem Stückpreis von rund 0,03 Franken pro Aktie auf 0,70 Franken, wobei sich der Preis gegenwärtig bei rund 0,45 Franken stabilisiert. Der Preisaufschwung erfolgte auf die Genehmigung der US-Arzneimittelbehörde (FDA) von Aviptadil-Tests.

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Nach schwierigen vergangenen Betriebsjahren hält Verwaltungsratspräsident Raghuram Selvaraju (42) die aktuelle Börsenbewertung von mehr als einer Milliarde Franken für gerechtfertigt. In einem Interview mit dem Wirtschaftsportal «The Market» beurteilt er die Wahrscheinlichkeit einer Zulassung auf 60 bis 70 Prozent.

Der Wirkstoff werde seit vielen Jahren für verschiedene Indikationen eingesetzt. Das Unternehmen sei bezüglich seiner Sicherheit zuversichtlich. «Unser Wirkstoff», so der Schweizer, «könnte Hunderte Millionen Dollar pro Jahr einbringen.»

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