Überalterung erfolgt langsam
Ausländer halten die Schweiz jung

Die Schweiz wird immer älter. Oder genauer: Es hat immer mehr ältere Schweizerinnen und Schweizer. Die ausländische Bevölkerung sorgt dafür, dass der Altersquotient tief bleibt.
Publiziert: 25.06.2023 um 18:12 Uhr
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Der Altersquotient – also der Quotient aus der Anzahl der Rentner im Vergleich zur «aktiven» Bevölkerung – liegt bei der Schweizer Bevölkerung bei 40,5 Prozent.
Foto: imago
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Ausländische Rentner zieht es zurück in die Heimat, titelte der Blick vergangene Woche. Gut 80 Prozent lassen sich ihr Rentenkapital auszahlen und verlassen die Schweiz.

Das ist nicht nur für die Pensionskassen gut, weil sie in einem solchen Fall kein Altersrisiko mehr tragen. Es ist auch gut für den Schweizer Altersquotienten. Der Altersquotient bildet das Verhältnis der Personen im Rentenalter zu 100 Personen im erwerbsfähigen Alter ab.

Die Ausländer verjüngen uns

Weil so viele ausländische Rentnerinnen und Rentner die Schweiz wieder verlassen, erneuert sich die ständige ausländische Wohnbevölkerung immer von Neuem, wie «Infosperber» schreibt.

Das hat zwei Vorteile: Zum einen steigt die Bevölkerung nicht überproportional. Wenn die Zugewanderten alle in der Schweiz blieben, müsste man die Zuwanderung noch ankurbeln, damit der Altersquotient nicht deutlich schlechter wird. Doch das ist nicht nötig. Zum anderen schützt dies die Schweiz vor einer Überalterung – was letztlich für das System der sozialen Absicherung gut ist. Während bei den Schweizerinnen und Schweizern im Jahr 2022 auf eine Person im Rentenalter etwa 2,5 im Erwerbsalter kamen, lag dieser Altersquotient bei den Ausländern in der Schweiz bei fast 1 zu 9.

So sieht es in den Kantonen aus

Der Eindruck, dass es gerade in den mittleren Altersgruppen viele Ausländerinnen und Ausländer hat, erweist sich demnach als korrekt. Allerdings mit grossen regionalen Unterschieden.

Im Kanton Genf etwa lag der Ausländeranteil laut Infosperber 2022 bei 41 Prozent. In der Altersgruppe 21 bis 65 Jahre lag der Anteil bei 47 Prozent, in der Altersgruppe 30 bis 50 Jahre bei rund 55 Prozent. Damit ist Genf einsame Spitze. Dafür ist auch der Altersquotient vorteilhaft.

In Basel-Stadt oder Zürich mit ihren vergleichsweise hohen Ausländeranteilen, insbesondere bei den Altersgruppen im erwerbstätigen Alter, liegt der Altersquotient ebenfalls vergleichsweise tief. Im Kanton Bern lag der Ausländeranteil im Jahr 2022 bei nur 17 Prozent. Der Quotient aus Rentnern und Erwerbstätigen betrug dort hohe 1 zu 2,26.

Das Tessin hat den höchsten Altersquotienten unter den Ausländerinnen und Ausländern, der Kanton Fribourg den tiefsten.

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