Die Finanzlage der Schweizer Pensionskassen hat sich im letzten Herbst weiter verschlechtert. Manch einer glaubt nicht mehr daran, dass das Rentensystem beim Erreichen des eigenen Rentenalters immer noch funktionsfähig sein wird – auch wenn es dafür kaum konkrete Anhaltspunkte gibt.
Das führt schon jetzt dazu, dass sich viele Arbeitnehmende beim Erreichen des Rentenalters ihr Alterskapital komplett auszahlen lassen. Damit tragen sie aber auch das «Altersrisiko»: Falls sie ein hohes Alter erreichen, ist das Alterskapital möglicherweise schon aufgebraucht, und sie können keine weiteren Leistungen von den Pensionskassen erwarten. Für die Pensionskassen ist dies nicht schlecht, tragen sie doch damit in der zunehmend älteren Gesellschaft weniger Risiko.
Die Ausländer zieht es in die Heimat
Wie Pensionskassen-Spezialist Josef Hunkeler im «Infosperber» festhält, lebt fast ein Drittel aller AHV-Rentner im Ausland. Weniger als 8 Prozent sind Schweizerinnen und Schweizer. Bei den ausländischen AHV-Bezügern gehen rund 80 Prozent ins Ausland, meist zurück in die Heimat. Die Kosten der Renten im Ausland machen aber nur etwas über 13 Prozent der effektiven Rentenkosten aus.
Viele Rentner lassen sich das Alterskapital aus der 2. Säule komplett auszahlen und nicht als monatliche Rentenzahlung. Seit 2004 haben rund 1,6 Millionen Menschen diese Option gewählt. Das sind über 30 Prozent mehr als diejenigen, die sich die «2. Säule» als Rente auszahlen lassen.
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Schweizer Pensionskassen stehen gut da
Von einer Überalterung der Versicherten und einem Finanzierungsproblem könne im Zusammenhang mit der kapitalfinanzierten «2. Säule» in der Schweiz also kaum die Rede sein, schliesst Hunkeler.
Die Schweizer Pensionskassen stehen deutlich besser da, als es die demografisch begründeten Unkenrufe vermuten lassen. Kam 2004 auf insgesamt 3,8 «Aktive» ein Rentner, lag dieser Wert 2021 bei 3,6.