UBS schraubt Miete hoch
Kult-Blumenladen Marsano muss Paradeplatz nach über 100 Jahren verlassen

Nach dem Sommer kann man am Paradeplatz keine Blumen mehr bei Marsano kaufen. Das Blumengeschäft kann sich die Miete nicht mehr leisten.
Publiziert: 21.07.2024 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2024 um 17:41 Uhr
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Sträusse, Gestecke und Deko-Artikel verkauft der Blumenladen Marsano am Zürcher Paradeplatz.
Foto: Instagram
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Marsano am Paradeplatz mitten in Zürich ist wohl der bekannteste Blumenladen der Stadt. Jedoch können dort nur noch bis Ende September Blumensträusse und -gestecke gekauft werden. Dann muss Marsano das Geschäft an der Bahnhofstrasse 28 nach über 100 Jahren räumen.

Denn der Blumeladen, der seit 1919 dort ist, kann sich die Miete nicht mehr leisten. Die UBS hat eine saftige Mietzinserhöhung veranlasst, wie die «NZZ» schreibt. Die Grossbank ist seit der Übernahme der Credit Suisse im Besitz des Gebäudes, in das sich Marsano eingemietet hat. Darin befindet sich auch das Luxushotel Mandarin Oriental Savoy.

Nun muss das Blumengeschäft den Standort verlassen.

«Wenn die Miete so hoch ist wie der Umsatz, kann der Laden nicht mehr rentieren», sagt Daniel Galli zur Zeitung. Er ist Verwaltungsratspräsident von Marsano. Ein Weiterbetrieb wäre mit dem neuen Mietzins nicht möglich gewesen. «Blumen muss man sich leisten können, und wir wollen nicht nur das Topsegment der Kundschaft bedienen.»

Aber immerhin muss Marsano die Zürcher Innenstadt nicht ganz verlassen. Wenige Gehminuten entfernt hat Marsano an der Bärengasse 5 einen neuen Standort gefunden. So dürfe die Stammkundschaft dem Laden treu bleiben. Vermieterin ist ebenfalls die UBS.

Jedoch finden sich mit dem Wegzug des Blumenladens am Paradeplatz praktisch nur noch Uhren- und Schmuckgeschäfte. «Die Passantinnen und Passanten schätzen es, wenn es hier noch anderes gibt als Uhren und Schmuck. Das Angebot an der Bahnhofstrasse wird mehr und mehr zu einem Einheitsbrei», so Galli weiter.

Anstelle von Blumen kann man an der Bahnhofsstrasse 28 in Zukunft nämlich noch mehr Uhren kaufen. Der Juwelier Harry Winston, der gleich neben Marsano eingemietet ist, weitet seine Ladenfläche aus. Die Marke gehört zu Swatch.

Neben dem Laden am Paradeplatz betreibt Marsano noch vier weitere Geschäfte in Bern und Zürich. Das Geschäft wurde 2001 vom Blumengrosshandel Galli aus Wangen ZH übernommen. Die UBS hat gegenüber der «NZZ» keine Stellung bezogen.

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